Foto: DAVID BIEDERT

Freddy Burger bringt Jürgens-Musical ins Kino
Er setzt seinem Freund Udo ein Denkmal

Vor fünf Jahren starb sein Freund Udo Jürgens (†80). Jetzt macht der Zürcher Freddy Burger (73) einen Kinofilm für den grossen Sänger.
Publiziert: 05.10.2019 um 23:21 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2021 um 18:15 Uhr
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Fahren in eine gemeinsame Zukunft: Freddy Burger heiratete am 9. September Isabella Recker im Erlengut in Erlenbach ZH.
Foto: Vera Hartmann / 13 Photo
Dominik Hug

Er gibt auch mit 73 Jahren noch Vollgas: Freddy Burger hat kürzlich seine langjährige Lebenspartnerin, die psychosoziale Beraterin Isabella Recker (55), geheiratet. Jetzt bringt er als Mitproduzent das Musical «Ich war noch niemals in New York» in die Kinos.

14,5 Millionen Franken kostet der Film. In den Hauptrollen: deutsche Stars wie Heike Makatsch (48) und Moritz Bleibtreu (48). «Ich hatte Tränen in den Augen, als ich die Testvorführung gesehen habe», sagt Burger. Der Film sei ein Denkmal für seinen 2014 verstorbenen Freund Udo Jürgens (†80), den er knapp 40 Jahre gemanagt hat.

«Ein Schweizer namens Nötzli»

Die Kino-Adaption des gleichnamigen Musical-Hits ist erst der zweite Film, an dem der Zürcher Tausendsassa als Co-Produzent beteiligt ist. Sein erster war «Ein Schweizer namens Nötzli» mit Walter Roderer (1920–2012). Die Komödie war 1988 ein Riesenhit und gilt bis heute als zweiterfolgreichster Film des Landes – nach «Die Schweizermacher» (1978). «Dennoch hatte ich danach genug vom Filmgeschäft», erinnert sich Burger. «Ich wollte mich wieder auf mein Kerngeschäft als Künstlermanager, Veranstalter und Event-Organisator konzentrieren.»

Vor 15 Jahren hatte er plötzlich die Idee, aus den vielen Jürgens-Melodien ein Musical zusammenzufügen. Die Rechte gingen an das Unternehmen Stage Entertainment, das um die Songs von Udo Jürgens eine charmante Drei-Generationen-Geschichte entwickelte. 2007 kam es in Hamburg zur Uraufführung. Seither begeisterte «Ich war noch niemals in New York» Millionen Fans von Berlin über Tokio bis Wien, zuletzt auch bei den diesjährigen Thunerseespielen.

Beim Spazieren zusammengebrochen

«Udo und ich erkannten schnell das grosse Potenzial unseres Musicals», sagt Burger. «Wir begannen deshalb schon früh, auch an eine Verfilmung zu denken.» Burger vermittelte die Filmrechte, die bereits Stage gehörten, an die renommierte Ziegler Film aus Berlin. Udo sei bis zu seinem Tod eng involviert gewesen beim Verfassen des Drehbuchs. «Leider hatte er die allerletzte Version nur noch mündlich überliefert bekommen, nicht mehr schriftlich.»

Kurz vor Weihnachten vor fünf Jahren brach Jürgens bei einem Spaziergang unweit des Bodensees bewusstlos zusammen – Herzversagen! «Niemand hat damit gerechnet, dass er so schnell von uns gehen muss», sagt Burger.

Die Arbeit am Film musste unterbrochen werden. Als sie vor drei Jahren wieder aufgenommen wurde, entbrannte ein übler Erbstreit mit den Hinterbliebenen des grossen Entertainers. Dieser dauert bis heute an.

«Der Film wird ein Hit»

Im Streit geht es um die Rechte der rund tausend Lieder, die Udo während seiner Karriere aufgenommen hat. Jürgens' Wille war es, dass Burger über die Lieder bestimmen soll. Udos Kinder John (55) und Jenny (52) gehen dagegen vor. Was zur Folge hat, dass im Film jetzt nur Cover-Versionen der Schauspieler und Kollegen wie Udo Lindenberg (73) zu hören sind. «Das ist natürlich extrem bedauerlich und würde auch Udo das Herz brechen», sagt Burger. Dennoch verspricht er: «Der Film wird ein Hit, die Lieder haben bis heute nichts von ihrer Dringlichkeit und Dynamik verloren, egal, wer sie singt.»

Nach dem Premieren-Marathon in den nächsten Wochen gönnt sich der «Ich war noch niemals in New York»-Macher für einmal eine etwas geruhsamere Zeit. Burger verreist mit seiner Frau in die Flitterwochen – an den Südpol! Warum gerade dorthin? «Ganz einfach, ich war noch niemals am Südpol», antwortet er lachend.

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