Es ist eine Sensation: In welchen Kategorien beim diesjährigen Schweizer Filmpreis auch immer Filmemacherinnen und Schauspielerinnen nominiert worden waren, haben Frauen gewonnen. Allem voran in den Hauptkategorien.
So ist «Le milieu de l'horizon» von Delphine Lehericey als Bester Film ausgezeichnet worden, «Immer und Ewig» von Fanny Bräuning als Bester Dokumentarfilm; der Film wurde zudem für die Beste Filmmusik (von Olivia Pedrol geehrt. Maja Gehrig gewinnt mit «Average Happiness» in der Kategorie Bester Animationsfilm und Joanne Giger mit «Le milieu de l'horizon» in der Sparte Bestes Drehbuch.
Auch in der Kategorie Beste Nebendarstellerin / Bester Nebendarsteller hat sich eine Frau durchgesetzt: Cecilia Steiner ("Der Büezer» gewann anstelle von den ebenfalls nominierten Kollegen Antonio Buil ("Insoumises") und Andrea Zogg ("Der Büezer").
Misst man den Erfolg anhand der Anzahl Nominationen, so hat sich der Favoriten-Spielfilm «Le milieu de l'horizon» zwei von vier Quartzsteinen geholt. «Baghdad in my Shadow» von Samir war dreimal nominiert (unter anderem als Bester Spielfilm) und wurde schliesslich für die Beste Montage (Jann Anderegg) prämiert.
Auch «Der Büezer», «Moskau Einfach!» und «Bruno Manser - Die Stimme des Regenwaldes» gewannen je einen von drei erhofften Preisen. Letztere in den Hauptkategorien Bester Hauptdarstellerin (Miriam Stein in «Moskau einfach!") und Bester Hauptdarsteller (Sven Schelker in «Bruno Manser"). Der ebenfalls dreifach nominierte Dokumentarfilm «Where We Belong» ging dagegen leer aus.
Die Auszeichnungen sollen aufgrund der Coronakrise erst im Rahmen des Filmfestivals Locarno (5. bis 15. August) überreicht werden, haben das BAK und die Stadt Zürich bereits angekündigt. Ebenfalls verschoben wird die Bekanntgabe der Trägerin oder des Trägers des Ehrenpreises - der Name soll in den Sommermonaten verkündet werden.
Das Schweizer Fernsehen SRG wird am 27. März anstelle der Verleihung ein Sonderprogramm zum Schweizer Filmpreis ausstrahlen. Zudem sagten das BAK und die Stadt Zürich die «Woche der Nominierten» ab, die für den 23. bis 29. März geplant war. Diese Woche war eigentlich als Rahmenprogramm zur Preisverleihung gedacht und hätte dem Publikum die Möglichkeit bieten sollen, mit den Filmschaffenden in den Dialog zu treten.
(SDA)