Das kulturelle Milieu habe ihm sehr gefehlt, sagte der für die Kultur zuständige Freiburger SP-Bundesrat. Seit mehr als drei Monaten war es der erste Besuch des Innenminister an einer Kulturveranstaltung. Das sei für ihn ein bedeutender Moment, zumal er sich bewusst sei, dass das kulturelle Milieu habe denken können, es sei aufgegeben worden, sagte Berset gemäss Redetext.
Der Vorsteher des Eidgenössischen Departementes des Innern (EDI) äusserte sich im Rahmen der Ausstrahlung des Siegerfilms des diesjährigen FIFF, der während des Lockdowns prämiert worden war. Es handelt sich dabei um den Film «You will die at 20» des Sudanesen Amjad Abu Alala.
Berset konnte den Regisseur, der sich seit Beginn der Pandemie in Kairo in Quarantäne befindet, nicht persönlich beglückwünschen. In einer Videobotschaft forderte der Sudanese die Schweizer Zuschauerinnen und Zuschauer auf, mit ihm schriftlich in Kontakt zu treten.
Die bedauerliche, aber unumgängliche Absage aller kulturellen Veranstaltungen werde natürlich mittelfristige und auch langfristige Auswirkungen haben, sagte Berset weiter. Die Situation sei für das kulturelle Milieu und all seine Akteure sehr schwierig. Sie hätten zu den Ersten gehört, die ihre Aktivitäten hätten unterbrechen müssen. Und sie würden zu den Letzten gehören, die zu einer Art Normalität zurückkehren könnten.
Kulturminister Berset verwies auch auf das Massnahmenpaket für die Soforthilfe an die Kultur im Umfang von 280 Millionen Franken, das nun bis zum 20. September verlängert werde. Derzeit gebe es nahezu zehntausend Gesuche um Unterstützung, mehr als 21 Millionen Franken seien bereits zugeteilt worden.
Während der Krise sei die Leidenschaft der Schauspieler, Techniker und Vertreter der kulturellen Welt, die sich immer wieder neu erfinden müssten, nie abgeflaut. Es sei ihm deshalb ein Wunsch, so Berset, ihnen heute zu applaudieren.
(SDA)