Der Produzentenverband Producers Guild of America (PGA) zeichnete den Film des britischen Erfolgsregisseurs Sam Mendes am Samstagabend (Ortszeit) in Los Angeles mit dem Preis in der Top-Kategorie aus.
Für die Oscars, die am 9. Februar verliehen werden, ist «1917» zehn Mal nominiert, unter anderem in der Kategorie «Bester Film". Mendes sagte bei der PGA-Verleihung in seiner Dankesrede, der Dreh zu dem Film sei eine «freudige und bei Weitem die beste Erfahrung in meinem Berufsleben» gewesen. Das im Ersten Weltkrieg spielende Drama sei «sicherlich ganz anders als alle anderen Filme, die ich gemacht habe".
In «1917» folgt Mendes in einer scheinbar einzigen Kameraeinstellung zwei britischen Soldaten durch die Wirren des Ersten Weltkriegs. Der Regisseur widmete den Film seinem Vater, der sich als 17-Jähriger für den Krieg einziehen liess.
Der PGA-Award für Mendes' Film lässt seine Chancen auf den Oscar in der Top-Kategorie noch grösser erscheinen. Von den Oscar-Gewinnern der vergangenen 30 Jahre in der Kategorie «Bester Film» hatten 21 zuvor auch den Preis des US-Produzentenverbandes bekommen.
Einen PGA-Award für sein Lebenswerk erhielt am Samstag Netflix-Programmchef Ted Sarandos, der den Streamingdienst zu Erfolgen in Hollywood geführt hat. Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP verwies Sarandos darauf, dass Netflix-Filme dieses Jahr insgesamt 24 Mal für den Oscar nominiert sind. Von vielen in Hollywood wird Netflix kritisch gesehen, weil der Streamingdienst seine Filme kaum im Kino zeigt.
Auch Hollywood-Star Brad Pitt wurde ausgezeichnet, jedoch nicht für sein Schaffen als Schauspieler, sondern als Produzent mit seiner Firma Plan B, die unter anderem das Oscar-prämierte Drama «Moonlight» produzierte. Pitt scherzte, hinsichtlich Plan B habe er nichts zu bereuen - ausser dass seine Firma den selben Namen trage wie eine «Pille danach".
Als bester Animationsfilm wurde «Toy Story 4» vom Pixar-Studio ausgezeichnet. In den Fernseh-Kategorien erhielten unter anderem die britische Serie «Fleabag» und die Miniserie «Chernobyl» über den GAU im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 einen Preis.
Ein peinlicher Moment entstand, als der Dokumentarfilm «Leaving Neverland» über Pädophilie-Vorwürfe gegen Pop-Ikone Michael Jackson ausgezeichnet wurde und niemand auf die Bühne kam, um den Preis abzuholen. «Bislang scheint alles gut zu laufen - ausgezeichnet produzierter Abend», witzelte Mendes.
(SDA)