Das Rock OZ'Arenes-Festival «kämpft aktuell mit Liquiditätsproblemen», heisst es unumwunden gleich im ersten Satz einer Mitteilung vom Dienstag. Die Lage ist so ernst, dass die Ausgabe zum 30. Jubiläum 2021 in Frage steht: Der Stiftungsrat sehe sich gezwungen, «seine Position bezüglich der 2021er-Ausgabe des Festivals zu überdenken», heisst es.
Bereits in den letzten Jahren hat das Festival wegen «deutlich gestiegener internationaler Konkurrenz» finanzielle Einbussen hinnehmen müssen. Und jetzt droht das Cornonavirus dem «Kulturereignis im Broyebezirk» das Genick zu brechen.
Ein Problem ist laut Mitteilung vor allem ein Konzert der Toten Hosen, dass im vergangenen Juni abgesagt werden musste. Das Rock OZ'Arenes-Festival sitzt nun auf den Erstattungsansprüchen seiner Kunden. Man verfüge zwar laut Mitteilung über eine Annullierungsversicherung. Doch diese decke den Pandemiefall nicht ab. Zudem verlange die Ticketverkäuferin Ticket Corner 500'000 Franken, den Gesamtbetrag aus dem Ticketverkauf zurück. «Der Stiftungsrat hat sich diesbezüglich an einen Anwalt gewandt», heisst es dazu in der Mitteilung.
Vor diesem Hintergrund hat der Stiftungsrat auf den Entscheid des Kantons Waadt zu Kultursubventionen wegen der Covid 19-Pandemie gehofft. Doch dieser versetze nun «die Festivalleitung in eine unangenehme Lage gegenüber ihrem treuen Publikum», weil der Betrag die Kosten für die Ausgaben 2020 nicht deckt; zudem erachtet der waadtländische Staatsrat die Covid 19-Vorkehrungen des Festivals für unzureichend und stellt entsprechende Bedingungen. Betrag wie Bedingungen will das Festival indes nicht akzeptieren.
Nun bleibe dem Festival nur «die Hoffnung darauf, dass die treuen Festivalanhänger auf die unmittelbare Erstattung ihrer Tickets verzichten». Solcherlei Hoffnungen und «Bitten um Unterstützung» sind demnach die einzigen Möglichkeiten, die der Stiftungsrat des Festivals noch sieht.
(SDA)