In den USA stand am Sonntag die letzte Folge der Kultserie auf dem Programm. Fans ärgern sich insbesondere über den beschleunigten Rhythmus der Serie des US-Kabelsenders HBO.
Charakter-Entwicklung stösst sauer auf
Vor allem die beunruhigende Wandlung von Daenerys Targaryen, einer der Hauptfiguren, halten viele für unlogisch. Wenn einer der beiden Hauptcharaktere plötzlich zum Bösewicht werde, müsse dies korrekt dargestellt werden, damit die Fans es akzeptieren könnten, erklärte A. Ron Hubbard, einer der Verfasser des Podcasts «Game of Thrones The Podcast».
Valerie Garver, Professorin für mittelalterliche Geschichte an der Northern Illinois Universität, hält es für problematisch, dass die achte Staffel nur sechs statt wie die vorherigen Staffeln zehn Folgen umfasste.
«Man hat den Eindruck, dass die Entwicklung bestimmter Charaktere unverständlich wirkt, weil ihnen nicht genug Zeit gegeben wurde. Es wirkt, als ob die Drehbuchautoren ungeduldig wären.» Sie betonte jedoch, die Serie sei so gut, dass sie trotz der Enttäuschung vieler Fans über das Ende etwas Besonderes bleibe.
Letzte Staffel hatte keine Vorlage mehr
Einige sehen die Ursache für die abnehmende Qualität darin, dass es keine Romanvorlage gibt. George R. R. Martin, Autor der Buchreihe, auf die sich die Erfolgsserie stützt, hatte nach dem sechsten Band vorerst aufgehört. Ein siebter und achter Teil sind jedoch geplant.
Die Serienmacher David Benioff und D. B. Weiss äusserten sich zu der Kritik nicht. Vor der Ausstrahlung der achten Staffel hatten sie der Zeitschrift «Entertainment Weekly» gesagt, sie würden sich «vom Internet fernhalten», bis sie «gefahrlos wieder die Nase rausstrecken» könnten.
Der Schauspieler Pilou Asbaek, der in der Fantasy-Saga Euron Graufreud spielt, verteidigte die letzte Staffel. «Jeder hat im Rahmen der Umstände sein Bestes gegeben», sagte er der Webseite «Insider».
15 Millionen pro Folge
Bei den Einschaltquoten schlug sich die Enttäuschung der Fans nicht nieder. Die fünfte und vorletzte Folge der achten Staffel erreichte mit 12,5 Millionen Direkt-Zuschauern in den USA einen Rekordwert.
Die mit 47 Emmy-Awards ausgezeichnete und in 170 Ländern ausgestrahlte Serie ist auch die bislang teuerste: Das Budget pro Folge lag in der letzten Staffel bei 15 Millionen Dollar.
(SDA)