39 offizielle Nummern und Dutzende wilde Gruppierungen zogen am Montagnachmittag über die Seebrücke in die Neustadt. Wegen der Strassensperren kam es zu kleineren Rückstaus, wie die Luzerner Polizei mitteilte.
Düstere Sujets wie eine Hochzeit zwischen Monster-Mann und Monster-Zicke lösten sich mit fröhlichen ab wie eine winkende Queen oder ein Segen spendender Papst. Dazwischen sorgten Gassenhauer spielende Guggenmusigen für musikalische Stimmung.
Die Klimaerwärmung führte gleich zu einer zweifachen Invasion: Die Mitglieder der Guggenmusig Fläckegusler kamen als Eisbären, die wegen des Klimawandels vom Nord- zum Südpol ziehen, die Rotsee-Husaren als venezianische Gondolieri, die wegen des gestiegenen Seepegels nun in Luzerns Gassen ihre Dienste anbieten.
Auch lokale Sujets fehlten nicht: Die Zunft zu Safran funktionierte Star Wars in Light Wars um und nahm den Kampf der grauen städtischen Beamten gegen die farbigen Fenster des Hotels Schweizerhof auf die Schippe. Die Wey-Zunft führte den Gotthard als riesigen löchrigen Käse mit, durch den eine Eisenbahn fährt.
Das warme und sonnige Wetter beschert der Luzerner Fasnacht dieses Jahr einen rekordverdächtigen Aufmarsch. Am Schmutzigen Donnerstag, als der Umzug ein erstes Mal durch die Stadt gezogen war, säumten 36'000 Fasnächtler die Strassen. Damit haben rund 80'000 Personen die beiden Umzüge besucht. 2016 waren es rund 62'000 gewesen.
Mit der Wey-Tagwache war die Luzerner Fasnacht am Güdismontag um 6 Uhr in die zweite Runde gestartet. Nach Angaben des Lozärner Fasnachtskomitees nahmen rund 4000 Fasnächtler an der nach dem Urknall vom Schmutzigen Donnerstag zweiten Tagwache der Luzerner Fasnacht teil.
Vom sonnigen Wetter profitierte auch der «rüüdige Samstag», als tausende maskierte und feierlustige Personen die Gassen der Altstadt füllten. Für den letzten Fasnachtstag, den Güdisdienstag, ist aber ein Wetterumschwung angesagt. Der letzte grosse Anlass, der Monster-Corso der Guggenmusigen, dürfte wie schon letztes Jahr bei trübem Wetter stattfinden.