Sie sind berühmt für ihre deftigen Kalbshaxen, beherrschen den perfekten Suure Mocke oder zaubern währschafte Rollbraten. Seit 14 Staffeln brillieren die Landfrauen im SRF-Dauerbrenner mit ihren Fleischgerichten. Doch heute (SRF 1, 20.05 Uhr) schwingt mit der Aargauer Biobäuerin Eveline Villiger (44) zum ersten Mal eine Vegetarierin den Kochlöffel.
Die dreifache Mutter aus Auw AG verrät: «Als Vorspeise serviere ich ein Kürbis-Carpaccio und zur Hauptspeise gibt es Ravioli – einmal gefüllt mit einer Gemüsemischung, einmal mit Randen und schliesslich auch noch mit Ricotta und Kräutern zubereitet.» Das macht doch schon mal Appetit! Die Zutaten für ihre Speisen stammen alle aus dem eigenen Biogarten.
Von Massentierhaltung abgeschreckt
Seit dem Ende ihrer Schulzeit ernährt sich Eveline Villiger vegetarisch. «Auch weil mich Bilder von Massentierhaltungen bedrückt haben», sagt sie. Aber die Vegi-Kost mundet ihr einfach auch besser.
Seit ihr Schwiegervater verstorben ist, kümmert sich die gelernte Gärtnerin praktisch allein um sieben Pensionspferde, zehn Rinder und die zehn Hektar Ackerland auf dem Hof. Ihr Mann arbeitet bei der Post, hilft aber abends im Betrieb mit. Die TV-Köchin mistet die Ställe aus und versorgt die Pferde der Besitzer. Auf dem Hof herrscht ein reges Kommen und Gehen – der Tag ist auch ohne Kochen ausgefüllt.
Kein Widerspruch zur Nutztierhaltung
Aber soll man als Vegetarierin Nutztiere halten? Für Eveline Villiger ist klar: «Rinderaufzucht ist für mich kein Widerspruch zur vegetarischen Ernährung. Unsere Tiere haben ein schönes Leben. Das steht für mich im Vordergrund.»
Die SRF-Landfrau kocht aus Freude fleischlos, aber nicht weil sie Menschen bekehren will. Sie erwähnt, dass es genauso anspruchsvoll ist, vegetarisch zu kochen: «Denn ich muss vielleicht noch mehr darauf achten, wie ich Speisen kombiniere.»
Eveline Villiger ist gespannt auf das Feedback ihrer Konkurrentinnen in der Sendung. «Jedenfalls kamen alle Teller leer gegessen zurück», sagt sie lachend. Der Rang sei ihr dabei nicht das Wichtigste: «Ich hoffe, dass ich die Landfrauen mit meinem Menü einen Moment lang das Fleisch vergessen lassen kann.»
Zum Sieg gekocht: Anita Mosimann gewinnt die Landfrauenküche