Der Europäische Kulturpreis wird seit 2012 in Form eines Taurus an Persönlichkeiten, Initiativen, Künstlerinnen und Politiker verliehen, die sich für den Erhalt des europäischen Kulturerbes einsetzen. Die Preisverleihung findet dieses Jahr zum ersten Mal in der Schweiz statt und steht nicht nur im Zeichen der Kultur, sondern auch der europäischen Solidarität, wie die Veranstalter mehrfach betonten.
Die Tonhalle sei die ideale Gastgeberin, hiess es an einer Medienkonferenz vom Freitag. Zum einen, weil die Schweiz zwar nicht in der EU sei, aber im Herzen Europas liege. Und, so Paavo Järvi, Music Director des Tonhalle-Orchesters, weil Zürich «eine überraschende Dichte an Hochkultur» aufweise. In Weltstädten wie London erwarte man das, Zürich dagegen sei vielen eher als Bankenstadt bekannt. «Ich hoffe, dass die Leute die Stadt künftig auch als Ort der Kultur wahrnehmen.»
Eines der musikalischen Highlights: Der gemeinsame Auftritt der Toten Hosen und des Tonhalle-Orchesters. Campino, Sänger der deutschen Rockband, betitelte die Sparten Punkrock und Klassik als «zwei verschiedene Disziplinen in einem Sport». Er ist der Meinung, dass eine Punkrockband und ein Orchester durchaus harmonieren.
Er habe im Laufe seiner 40-jährigen Musikerkarriere gemerkt, dass seine Band in den Anfangsjahren «vielleicht zu limitiert» war. Diverse Kooperationen mit Musikerinnen und Musikern aus Bereichen ausserhalb ihrer Szene hätten den Toten Hosen gezeigt, dass es sehr schön sei, Grenzen zu sprengen.
Paavo Järvi wehrt sich gänzlich gegen das Schubladisieren. Er findet es «nicht hilfreich», die Musik in Genres zu unterteilen. «Musik ist Musik, und Klassik und Rockmusik funktionieren sehr gut zusammen», sagte er gegenüber den Medien.
Die Toten Hosen und das Tonhalle-Orchester werden am Samstagabend aber nicht nur zusammen den Song «Alles aus Liebe» spielen, sie gehören auch zu den Preisträgerinnen und Preisträgern der Europäischen Kulturpreise. Ausgezeichnet werden ausserdem das Schweizer Schweizer Musiker-Duo Yello, der in Zürich geborene Schauspieler Mario Adorf, der britische Violinist Nigel Kennedy oder die italienische Schauspielerin Claudia Cardinale.
Zu den weiteren Gästen gehören Persönlichkeiten wie Moderator Max Moor, Schauspielerin Iris Berben, Model und Moderatorin Barbara Meier oder Nathalie Wappler, Direktorin des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) und stellvertretende SRG-Generaldirektorin. Sie werden die Lobesreden halten.
(SDA)
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