Ein Mann unter genauer Beobachtung: US-Korrespondent Peter Düggeli (47), der das SRF-Büro in Washington leitet, ist zum Fall für den SRG-Ombudsmann Roger Blum (72) geworden. Der Grund: Ein Zuschauer hatte per Mail an Blum moniert, Düggeli würde «Schwachsinn» und «völligen Blödsinn daherreden», er sei «wiederholt weit weg von der US-Realität und -Wahrheit».
Blum forderte danach die Redaktionen von «Tagesschau» und «10vor10» auf, die jeweils letzten zehn Beiträge von Düggeli zu analysieren – und zu überprüfen, ob die Vorwürfe zutreffen.
Eine «Verdrehung von Fakten» liegt nicht vor
Franz Lustenberger von der «Tagesschau» und Christian Dütschler, Redaktionsleiter von «10vor10», nehmen auf der SRG-Website nun gemeinsam zu den Vorwürfen gegen den US-Korrespondenten Stellung. Sie würden von einem Korrespondenten neben korrekten Fakten vor allem auch eine analysierende Einordnung erwarten, schreiben sie. «Es ist deshalb durchaus möglich und liegt in der Natur der Sache, dass in manchen Fällen die Einschätzung derselben Situation aus einer späteren Perspektive anders ausfallen kann.» Eine «Verdrehung von Fakten», wie dies der Zuschauer beanstandete, liege aber nicht vor.
«Eben» braucht Düggeli oft und gerne
Auch Ombudsmann Blum selbst äussert sich zu Düggeli. Er findet ebenfalls Kritikpunkte: So sei Düggeli «vielleicht sprachlich nicht so souverän», schreibt er. Und fügt an: «Er braucht das Wort ‹eben› inflationär.» An dessen Einschätzungen hat Blum aber nichts auszusetzen. Sie seien «treffend, selbst wenn sie einen kommentierenden Ton annehmen», heisst es.
Wer sich die Beiträge des US-Spezialisten des SRF ansieht, stellt fest, dass sich Blums «eben»-Eindruck bestätigt. In einer Schaltung vom 5. September beispielsweise (siehe ein kurzer Ausschnitt daraus oben im Video) braucht Düggeli sein Lieblingswort fünfmal innert rund einer Minute.
SRF wollte sich gegenüber BLICK nicht zu Düggeli äussern. «Wir nehmen den Entscheid des Ombudsmanns zur Kenntnis», sagt Sprecherin Andrea Wenger bloss.