Emilia Clarke – die Drachenkönigin von «Game of Thrones» im Interview
«Schönheit kann man nicht vorspielen»

Sie hat zwei Hirnblutungen überlebt und gehört heute zu den grössten TV-Stars der Welt: Emilia Clarke (32) verrät im Interview, was sie aus ihrem Schicksal gelernt hat und wie sie mit dem Ende der Erfolgsserie «Game of Thrones» umgeht.
Publiziert: 13.04.2019 um 23:58 Uhr
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Aktualisiert: 15.04.2019 um 08:38 Uhr
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Die Hauptdarsteller: Emilia Clarke und Kit Harington hinter den Kulissen von «Game of Thrones».
Foto: Instagram
Interview: Dierk Sindermann

Die Fans können aufatmen! An diesem Wochenende startet die achte und finale Staffel der Erfolgsserie «Game of Thrones». Die Rolle der geheimnisvollen Drachenkönigin Daenerys Targaryen hat Hauptdarstellerin Emilia Clarke (32) zum Superstar gemacht. Die Engländerin erlebte aber auch schlimme Zeiten, bangte teilweise um ihr Leben. Nach dem Ende der ersten Staffel hatte sie eine Hirnblutung, Clarke war damals 24 und musste operiert werden. Danach konnte sie nicht einmal mehr ihren Namen aussprechen. 

Die zweite Staffel stand sie nur dank Schmerzmitteln durch. Kurz darauf hatte sie erneut eine Hirnblutung, musste wieder unters Messer, diesmal öffneten die Ärzte ihr den Schädel. Clarke glaubte, sie müsse sterben. Doch sie hat überlebt. Ohne bleibenden Schaden. Auch dank ihrer Rolle! «Ich habe die ganze Zeit Daenerys’ Text in der Dothraki-Sprache vor mich hin gesprochen, um mein Gedächtnis zu beschäftigen», erinnert sie sich beim Interview mit BLICK in New York.

Wieso haben Sie jetzt beschlossen, mit Ihrem Schicksal an die Öffentlichkeit zu gehen?
Emilia Clarke:
Ganz einfach, ich will Aufmerksamkeit schaffen für andere Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie ich es war. Die nach einem Hirnschaden Hilfe brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen.

Ist es nicht schwierig für Sie, über Ihre Krankenakte zu sprechen?
Im Gegenteil, es ist befreiend. Ich wurde so oft gefragt, woher ich die Kraft habe, eine solch starke Frau wie die Mutter der Drachen zu spielen. Es ist fast ein bisschen surreal, dass ich nun ehrlich antworten kann: Durch mein Schicksal lernte ich meine eigene Stärke kennen. 

Die Rolle muss Ihnen aber doch auch Selbstbewusstsein gegeben haben, oder?
Oh ja, eine Menge! Als Daenerys vor 800 Statisten zu stehen und in einer Geheimsprache Anweisungen zu geben – dazu braucht es schon ziemlich Mut. Meine angeborene Schüchternheit zu überwinden, gab mir am Ende sehr viel Selbstwertgefühl. Aufbauend ist natürlich auch zu wissen, dass man in einer erfolgreichen Serie eine starke Frau spielt, die ein Vorbild für viele junge Frauen ist.

Was hat Daenerys Sie gelehrt?
Dass wahre Schönheit nichts mit dem Aussehen zu tun hat. Schönheit kann man nicht vorspielen, auch nicht fälschen. Es ist einzig und allein unser Geist, der entscheidet, was schön ist und was nicht. In unseren Gedanken liegt unsere wahre Kraft. Wer sein Selbstbewusstsein allein aus seinem Aussehen bezieht, ist auf einem Pfad, der zu keinem Ziel führt.

Wenn Sie in der Zeit zurückreisen und der jungen Emilia einen Ratschlag geben könnten …
… dann wäre es dieser: Schnall dich an, es wird ein intensiver Ritt! Und, ach ja, junge Emilia, iss weniger Süssigkeiten (lacht)!

Um auf das Ende der Serie zu kommen ...
... stopp! Darüber rede ich nicht!

Sie müssen keine Details verraten. Aber haben Sie sich in den letzten acht Jahren nie gefragt, wie es mit Daenerys enden wird?
Ganz ehrlich, das habe ich mich nie gefragt, wirklich nicht. Weil ich wusste, dass ich wahrscheinlich sowieso danebenliegen würde.

Am Ende gab es für Sie privat zumindest ein Tattoo.
Richtig, drei kleine Drachen auf der Innenseite meines Handgelenks. Das habe ich mir schon vor ein paar Jahren vorgenommen. Allerdings musste ich warten, bis die letzte Szene abgedreht war. So habe ich ein permanentes Andenken an «Game of Thrones».

Wie emotional war die Verabschiedung von den anderen Schauspielern?
Es gab nicht nur eine Verabschiedung, es gab zehn! Immer wenn einer der Darsteller seine letzte Szene hatte, feierten wir eine grosse Party. Und jede war sehr berührend. Einige von uns sind noch in einer Whatsapp-Gruppe. Wir werden uns also nicht ganz aus den Augen verlieren. 

Hauptdarsteller Kit Harington hat gesagt, dass die Liebesszenen zwischen Ihnen und ihm nicht einfach waren, weil Sie so gut miteinander befreundet sind.
Stimmt. Kit und ich sind tatsächlich sehr eng befreundet, seine Frau Rose Leslie ist ebenfalls eine gute Freundin. Wir haben auch nach den Dreharbeiten viel zusammen unternommen. Jedes Mal, wenn wir eine Kussszene hatten, tat Kit so, als müsste er sich übergeben. Oder er hat ganz laut vor der ganzen Crew «igitt» gesagt (lacht). 

Den Humor hat Emilia Clarke trotz ihrer Hirnschläge nicht verloren. «Wenn etwas in meinem Gehirn zerstört worden ist, dann höchstens mein Männergeschmack», witzelt die Single-Frau beim Abschied.

Sexiest Woman Alive

Emilia Clarke (32) wuchs in England auf. Mit drei nahm ihr Vater sie in ein Musical mit – Emilia war begeistert, wollte von da an Schauspielerin werden. Sie studierte Drama in London, trat dann im Theater auf und drehte Werbespots. 2011 bekam sie die Rolle der Daenerys Targaryen in der HBO-Fantasyserie «Game of Thrones». Ursprünglich war sie als Ersatz für eine andere Schauspielerin vorgesehen, die jedoch ausfiel. Die Rolle machte Emilia zum Weltstar. 2015 wurde sie zur «Sexiest Woman Alive» gewählt. Erst kürzlich gab sie bekannt, dass sie während der letzten acht Jahre zwei Mal in akuter Lebensgefahr schwebte. Diagnose: Gehirn-Aneurysma.

Emilia Clarke (32) wuchs in England auf. Mit drei nahm ihr Vater sie in ein Musical mit – Emilia war begeistert, wollte von da an Schauspielerin werden. Sie studierte Drama in London, trat dann im Theater auf und drehte Werbespots. 2011 bekam sie die Rolle der Daenerys Targaryen in der HBO-Fantasyserie «Game of Thrones». Ursprünglich war sie als Ersatz für eine andere Schauspielerin vorgesehen, die jedoch ausfiel. Die Rolle machte Emilia zum Weltstar. 2015 wurde sie zur «Sexiest Woman Alive» gewählt. Erst kürzlich gab sie bekannt, dass sie während der letzten acht Jahre zwei Mal in akuter Lebensgefahr schwebte. Diagnose: Gehirn-Aneurysma.

Was bisher bei «Game of Thrones» geschah
4:03
Rückblick zum grossen Finale:Was bisher bei «Game of Thrones» geschah
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