In den letzten zwölf Jahren sei die Lok in 48'000 Stunden Freiwilligenarbeit vom Rosthaufen zu einer neuwertigen Lokomotive umgebaut worden, teilte die DFB am Montag mit. Die Einzelteile seien in Chur und Uzwil SG nach Originalplänen erneuert oder neu hergestellt worden. Rund die Hälfte der Lok bestehe aus neuen Teilen.
Die HG 4/4 704 hat eine Leistung von 800 PS und ist nach Angaben der DFB die stärkste Schmalspur-Zahnrad-Dampflokomotive Europas. Sie war von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik Winterthur (SLM) für das französische Kolonialministerium gefertigt und nach Indochina geliefert worden.
Die Dampfbahn Furka-Bergstrecke hat vier Dampflokomotiven mit vietnamesischer Vergangenheit. Die HG 4/4 708 ist noch in Revision. Zwei Lokomotiven des Typs HG 3/4 sind am Furka im Einsatz, diese waren bereits bis 1947 für die damalige Furka Oberalp Bahn unterwegs gewesen und dann nach Vietnam verkauft worden. 1990 holte die DFB die vier Dampflokomotiven zurück in die Schweiz.
Die neu restaurierte HG 4/4 704 verlässt die Werkstätte in Uzwil am 21. Juni. Per Tieflager wird sie nach Luzern gebracht, wo sie vom 22. bis 24. Juni im Verkehrshaus der Schweiz zu sehen ist. Dann tritt sie ihre Reise nach Realp UR an.
Die DFB betreibt im Sommer die Strecke Realp–Gletsch VS–Oberwald VS. Die bis auf über 2100 Meter Höhe führende Furka-Bergstrecke kann im Winter nicht befahren werden. Sie war von 1925 bis 1981 in Betrieb, seither verkehren die regulären Züge durch den Furka-Basistunnel. Eisenbahnfreunde setzten sich erfolgreich dafür ein, dass die Bergstrecke nicht rückgebaut wurde.