Eklat im spanischen Königshaus: Ex-König Juan Carlos (82) will seine Heimat verlassen und ins Ausland ziehen. Das teilte er am Montag in einem offenen Brief seinem Sohn und Nachfolger Felipe (52) mit. «Es ist eine Entscheidung, die ich mit tiefen Gefühlen, aber mit grosser Ruhe treffe.»
Der einst so populäre Monarch will damit die Ausübung der Arbeit seines Sohns als Staatschef erleichtern, «angesichts der öffentlichen Auswirkungen, die gewisse vergangene Ereignisse derzeit verursachen», schreibt Juan Carlos in Anspielung auf die im Juni gegen ihn eingeleiteten Justizermittlungen.
Skandal um «Wüstenzug»
Der 2014 abgetretene König half 2008 einem spanischen Firmenkonsortium, einen Deal mit Saudi-Arabien über den Bau einer dortigen Schnellzugstrecke einzufädeln. Für seine Dienste um den «Wüstenzug» soll der Monarch rund 100 Millionen Franken kassiert haben – deponiert auf einem Schweizer Konto.
Um den Schaden zu begrenzen, verzichtete Felipe offiziell auf sein Erbe und strich dem ruchbaren Vater auch gleich die Jahresrente von immerhin 200'000 Franken. Mit ein Grund für seine resolute Reaktion: Felipe will in Anbetracht der miserablen Popularitätswerte wohl seine eigene Haut retten. Wohin Juan Carlos ins Exil geht, ist noch nicht klar.