Charles Monroe Schulz hatte immer gern gezeichnet, am liebsten seinen Hund Spike. Er machte einen Comic namens «Li'l Folks» daraus, und seine Heimatzeitung in Minnesota druckte ihn sogar. Einer dieser «kleinen Leute» war ein Junge mit grossem Kopf und weissem T-Shirt, der immer verlor: Charlie Brown. Die «Geschichte grossen amerikanischen Misserfolgs» (Schulz) hatte Potenzial. Und so bekam Charlie am 2. Oktober 1950 seinen eigenen Comicstrip.
Der Kopf war am Anfang noch grösser. Aber Schulz änderte das, färbte auch das T-Shirt gelb und verpasste ihm einen schwarzen gezackten Streifen. Derzeit sieht man solche Hemden wieder in den USA in den Läden liegen. Es ist bald Halloween, und leichter kann man sich nicht in eine Person verwandeln, die wirklich jeder kennt.
Schulz' Spezialität: Mit ein paar Federstrichen lässt sich eine Figur skizzieren, die in Dutzenden Ländern sofort erkannt wird. In Frankreich diente der Junge sogar als Namenspate für die Satirezeitschrift «Charlie Hebdo».
In den Comics sind die Kinder die Helden - die allerdings wie Erwachsene agieren. Das tut auch der heimliche Star, der zwei Tage nach Charlie auftauchte: Snoopy, der coole Beagle, der am liebsten auf dem Dach seiner Hundehütte liegt.
Aus den Comics wurden Filme, und die verkauften sich vor allem in den Sechzigern und Siebzigern wie von selbst. Charlie Brown und Snoopy wurden zu einem Stück Kulturgut. Nicht nur auf der Erde: Als im Mai 1969 Apollo 10 den Mond für die Landung der ersten Menschen zwei Monate später erkundete, hatte das Raumschiff das Rufzeichen «Charlie Brown». Die Mondfähre hiess «Snoopy». The Beagle has landed.
Am 12. Februar 2000 starb Schulz. Bis dahin hatte er jeden Strip selbst gezeichnet. Nach seinem Tod sollte niemand seine Arbeit fortsetzen. Doch seit drei Jahren gibt es den Strip wieder, von zwei anderen Autoren.