Mit seinen Konzerten füllt der deutsche Filmkomponist Hans Zimmer (67) seit Jahren weltweit grosse Hallen. Gerade hat er eine neue Europa-Tournee angekündigt, die 2025 beginnt.
Als er vor zehn Jahren in London seine ersten beiden Live-Auftritte gab, machte ihm das noch Angst. «Die ersten Konzerte waren furchteinflössend», erzählte der zweifache Oscar-Gewinner («Der König der Löwen», «Dune») der Deutschen Presse-Agentur in London.
Erst ein Auftritt beim kalifornischen Coachella-Festival im Jahr 2017 erwies sich als befreiend für den gebürtigen Frankfurter. «Ich schaute von der Bühne und es war ein komplettes Chaos. Ein Durcheinander. 80'000 Menschen», erinnerte sich Zimmer. «Da dachte ich mir: ‹Das ist grossartig. Ein Durcheinander kann ich handhaben.› Ich ging einfach raus und habe es genossen.»
«Sei kein Idiot, Hans»
Anfangs habe er allerdings Bedenken wegen der Musikauswahl gehabt. Sein Gedanke: «Du kannst doch nicht ‹Der König der Löwen› auf einem Festival spielen!» Doch sein Gitarrist Nile Marr, Sohn seines Freundes und Gitarrenvirtuosen Johnny Marr, habe ihn überzeugt und gesagt: «Sei kein Idiot, Hans. Das ist die Musik meiner Jugend.» Das Festival-Publikum sei schliesslich begeistert gewesen.
Inzwischen hat Hans Zimmer seine Ängste überwunden. «Ich weiss, wenn etwas schiefgeht, wird das Publikum auf unserer Seite sein. Das Interessante am Live-Spielen ist, dass man mit den Menschen spielt, nicht für sie. Sie sind irgendwie Teil der Band. Sobald sie den Raum betreten und wir uns in die Augen sehen, spielen wir zusammen. Das ist ein ganz anderes Gefühl.»
Hans Zimmer sieht sich dabei als eine Art Moderator. «Der Grund, warum ich mich mit grossartigen Musikern umgebe, ist, dass ich letztlich nicht der Star sein muss», sagte er. «Ich liebe es, dem Publikum zu sagen: ‹Ja, mein Name steht oben, aber schaut mal, lasst mich euch diese unglaublichen Perkussionisten, diesen grossartigen Bassisten, diesen fantastischen Gitarristen zeigen. Das sind die Leute, an die ihr euch lange erinnern werdet.›»