Beeindruckender Auftritt am Zurich Film Festival: Hollywood-Legende Donald Sutherland (83) wurde mit einem goldenen Auge für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Seine Dankesrede begann der gut gelaunte Kanadier mit einer Würdigung seines Pflegepersonals. Er lag nämlich noch wenige Stunden vor der Veranstaltung in einem Pariser Spital!
«Ich bekomme heute den Lifetime Achievement Award», sagte er. «Aber es gibt viele andere Menschen, die auch eine grossartige Leistung erbracht haben. Beispielweise die Leute, die mich bis heute morgen in einem Spital in Paris noch gesund gepflegt hatten.» Er hatte noch Infusionen bekommen, konnte nur kurz zum Packen in sein Hotel, um anschliessend nach Zürich zu fliegen.
Auf dem grünen Teppich schwankte er
Schon vor seiner Ankunft kursierten im Festivalzentrum Gerüchte, es gehe Sutherland nicht gut. Beim Gang auf dem grünen Teppich wirkte er zwar fröhlich, musste aber am Stock gehen und schwankte beim Posieren für die Fotografen. Interviews für Journalisten gab es nicht, dafür einige Bilder und Autogramme für Fans.
Zu Sutherlands bekanntesten Filmen gehören «Das dreckige Dutzend» (1967), «MASH» (1970) und «Wenn die Gondeln Trauer tragen» (1973). Dem jüngeren Publikum ist er als Präsident Snow aus den «Tribute von Panem»-Filmen (2012–2015) bekannt. Ausgezeichnet wurde er in Anwesenheit seiner Söhne Roeg (44) und Angus (36), der berühmteste Sohn Kiefer (51) konnte nicht dabei sein.
Trotz seines Krankenhausaufenthalts verlor Sutherland den Humor nicht. Mit einem witzigen Zitat von US-Entertainer und -Schauspieler Jack Benny (1894–1974) verabschiedete er sich schnurstracks hinter die Bühne, verpasste damit den Dankesapplaus und allfällige Standing Ovations: «Ich verdiene diesen Award nicht. Aber ich habe Arthritis. Und das verdiene ich auch nicht.»