Die Zwillinge Stefanie und Janina sind die Stars in neuer SRF-Serie
Tierliebe im Doppelpack

Stefanie und Janina (32) haben ein grosses Herz für verwaiste Tiere. Im Aargauer Jura führen sie einen Gnadenhof. Hunde, Katzen, sogar Füchse bekommen ihre Liebe zweifach.
Publiziert: 24.04.2020 um 10:56 Uhr
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Die Zwillinge Stefanie (r.) und Janina (l.) geben Tieren auf ihrem Gnadenhof ein Zuhause.
Foto: SRF
Peter Padrutt

Gibt es etwas Schöneres für arme Tiere, wenn sie auf einem Gnadenhof ihr spätes Glück finden? Noch besser muss es sich für Hunde, Katzen oder Säue anfühlen, wenn man gleich doppelt geliebt wird. Auf dem Hof der eineiigen Zwillinge Stefanie und Janina Sutter (32) im Aargauer Jura bekommen 150 Tiere, die keiner mehr will, alles zweifach: Futter, Beschäftigung und viel, viel Streicheleinheiten. Zu sehen ist diese innige Zuneigung ab heute in der fünfteiligen SRF-bi de Lüt»-Serie «Echte Tierhelden» (jeweils 20.05 Uhr).

«Schon als kleine Mädchen träumten wir von unserem eigenen Gnadenhof», erzählt Stefanie. «Weil unsere Eltern berufsmässig sehr engagiert waren, durften wir keine Tiere halten. Vor einem Jahr haben wir uns nun unseren Traum erfüllt.» Janina kam fünf Minuten früher zur Welt als Stefanie – sie ist die «Katzenfrau» auf dem «Tierlignadenhof», während Stefanie ohne bellende Vierbeiner nicht leben könnte.

Hunde dürfen im Bett schlafen

Die sieben Hunde, darunter auch Bernhardiner Balu, dürfen alle in Stefanies Bett schlafen. «Damit alles schön hygienisch bleibt, ziehe ich es jeden Tag neu an», sagt sie lachend. Daneben wohnen 25 Katzen, fünf Pferde, zwei Esel, Hühner, Enten – und man höre und staune – fünf Füchse auf dem Hof. Sorgen macht ihnen im Moment nur Hausschwein Paula. So erfahren wir schon in der ersten Folge, dass das Veterinäramt die Haltung überprüfen will, denn Hausschweine brauchen eigentlich immer ein paar «Gspänli».

Auch wenn sich Stefanie und Janina viel Hand anlegen – füttern, reinigen, striegeln – legen sie Wert auf ihr Äusseres. «Man soll uns die Stallarbeit nicht ansehen», erklärt Stefanie und fügt schmunzelnd an: «Ich mache mich auch gerne Mal die Nägel schön.»

Doppelte Tierliebe – aber doch verschieden

Sie hätten sich immer als Individuen gesehen. «Wir gingen nie an Zwillingstreffen, ziehen uns auch nicht gleich an», betont Stefanie. «Aber wir ticken sonst sehr ähnlich, brauchen beide unsere tägliche Tierli-Dosis», betont Janina. Früher hätten sie manchmal die Lehrer mit Verwechslungsspielen geärgert, aber spätere Partner hätten schon gemerkt, dass sie auch verschieden sind. «Ich bin eher die Tussi, Jania die Bodenständige», sagt Stefanie schmunzelnd.

Ihr Tierlignadenhof ist auf Spenden angewiesen – in Zeiten von Corona nicht ganz einfach. Beide sind neben ihrer Tierschutzarbeit berufstätig. Pro Monat brauchen sie 20'000 Franken, damit der Hof weiter laufen kann.

«Wir werden nie reich mit unserem Job», kommt es doppelt aus ihnen herausgeschossen. Ausgang und Partys hätten ihnen beiden nie viel gesagt. «Wir machen es aus Leidenschaft.» Warum? «Tiere haben dich bedingungslos gern, und zwar in allen Phasen deines Lebens. Ob es dir gut geht oder mal weniger.» Das gelte nicht nur Hunde und Katzen. Auch Schweine, Pferde und Ziegen. Sie würden ihre Dankbarkeit zeigen, wenn man ihren Stall säubert, für sie da ist. «Gibt es etwas Besserer im Leben?»

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