Es ist der Ort, an dem er entschleunigt. Wo er auf sich selbst zurückgeworfen ist. Seit über 30 Jahren verbringt TV-Legende Kurt Aeschbacher (71) die Sommermonate auf seinem Landsitz in der Provence – diesmal von Ende Juni bis Anfang August. Als «Balkonkind» habe er immer von einem eigenen Garten geträumt, erzählt er BLICK. «Gereizt hat mich damals ein über 4000 Quadratmeter grosses Grundstück, ein leeres, verwildertes Feld in Südfrankreich.»
Das 200-jährige, verlotterte Gebäude darauf habe er anfangs fast übersehen. «Ich habe das Haus gekauft, ohne es von innen zu besichtigen. Ein Irrsinn eigentlich.» Seine verstorbene Mutter Agnes (†93) habe zuerst etwas despektierlich von einem «Steinhaufen» gesprochen. Doch dann habe sie wochenlang mitgeholfen, «mit Sense und Schweiss das Gelände vom Gestrüpp zu befreien». Es galt herauszufinden, wo überhaupt der neu erworbene Besitz begann und wo er aufhörte. «Es gab weder einen Weg zum Haus noch Bäume – ausser ein paar 150 Jahre alten Maulbeerbäumen.»
Verdientes Geld wanderte in den Garten
Doch mit den Jahren hat Aeschbi aus dem brachen Grundstück einen Traumgarten kreiert. «Jedes Jahr wanderte zusätzlich verdientes Geld in einen Baum oder Busch – und wenn etwas auf dem Konto war, auch in einen Swimmingpool.» Den Anfang machte eine Allee aus Lindenbäumen, die seine Mutter finanzierte, «weil sie auf einem anständigen Weg zum Haus fahren wollte», so der Ex-TV-Talker. «Allerdings musste ich das Land für den Weg zuerst dem Nachbarn abkaufen.»
Prachtstücke sind heute ein grosser Rosengarten mit Hunderten von Exemplaren in allen Farben und ein Hain mit einem Dutzend 100-jähriger Olivenbäume. «Auf langen Streifzügen kaufte ich sie Bauern ab, obschon damals keiner glaubte, dass man so alte Bäume erfolgreich verpflanzen könne.»
Lavendel, Seerosen und ein Teich voller Fische
Duftend und unübersehbar: ein Meer aus Lavendel und ein Teich voller Seerosen und mit vielen Fischen. «Leider wurden die Kois allesamt von Fischreihern verspeist», bedauert Aeschbi. Den Abschluss machen ein altes Badehäuschen sowie der Pool.
Was ihn freut: Viele Nachbarn halfen ihm bei der Verwirklichung seines Traumes. «Ich fand immer Leute im Dorf, die mit einem Traktor und herrenlosen Steinblöcken mithalfen, Mauern zu bauen, Löcher auszuheben oder andere unverständliche Ideen des verrückten Schweizers gegen einen finanziellen Zustupf umzusetzen.»
Entstanden ist ein Paradies. Aeschbi glücklich: «Das sind die wertvollsten und schönsten Zeiten, die ich hier verbringen konnte. Hoffentlich bleibt mir dieses Geschenk noch lange erhalten.»