Die seit ein paar Jahren in Meilen ZH lebende Profi-Musikerin wird am 12. Mai in Stockholm zum zweiten Halbfinale antreten und im Erfolgsfall am 14. Mai zum Final.
Rykka, die bürgerlich Christina Rieder heisst, hat schon vier Alben herausgebracht: drei unter dem Namen Christina Maria, eins unter ihrem heutigen Pseudonym, ein neues ist in Arbeit. Sie war deshalb die wahrscheinlichste Siegerin im eher schwachen Teilnehmerfeld.
Dass die Frau, welche die Schweiz am ESC vertreten wird, in Kanada aufgewachsen ist, wird als gutes Omen gedeutet: Céline Dion, die 1988 zum zweiten und bisher letzten Mal einen ESC-Sieg für die Schweiz holte, ist bekanntlich auch Kanadierin.
Die Siegerin des allerersten Song Contests - damals noch «Grand Prix Eurovision de la Chanson» - die mittlerweile 91-jährige Lys Assia sass am Samstag beim Vorentscheid übrigens in der ersten Reihe.
Rykka hat Schweizer Wurzeln: Ihr Grossvater stammt aus Rothenfluh BL und betrieb in Vancouver eine schweizerische Bäckerei. Die Familie hielt das Erbe hoch: Rykkas Bruder war Schwinger und am 1. August trug die ganze Familie Tracht. «Ich war ganz erstaunt, dass in der Schweiz nicht alle Menschen Trachten tragen», sagt die «Rückwandererin».
Rykka wohnt in einem alten Bauernhaus in Meilen mit ihrem Mann, fünf kunstschaffenden Mitbewohnern und einer Schafherde. Sie hat dort ein eigenes Tonstudio. Auch ihre Bühnenkostüme entwirft sie selber. Daneben gibt sie Gesangsunterricht.
Wie schon beim letztjährigen Schweizer Vorentscheid war Conchita Wurst Stargast. Neben dem Song «Firestorm» gab sie erneut ihren Siegertitel aus dem Jahr 2014 «Rise Like A Phoenix» zum Besten. Dieses Mal wurde sie verstärkt vom elfjährigen Thalwiler Flavio Rizzello, der mit dieser Nummer letztes Jahr die Castingshow «Die grössten Schweizer Talente» (DGST) gewonnen hat. (SDA/sac)