Die schlimmste aller Frisuren ist wieder in
Der Vokuhila ist zurück

Dieser Haarschnitt ist nicht totzukriegen: Der Vokuhila empfiehlt sich aber nur für Hipster und Ewiggestrige.
Publiziert: 14.09.2019 um 23:31 Uhr
|
Aktualisiert: 24.03.2021 um 18:03 Uhr
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Rod Stewart ist der Anti-Frisur aus den 1980er-Jahren treu geblieben.
Foto: zvg
Katja Richard

Wer vor 40 Jahren jung war, hatte die Frisur bestimmt selbst: der Vokuhila. Der Haarschnitt war damals der Look der Stunde: vorne kurz, hinten lang. Rod Stewart (74) sang mit der Matte im Nacken und Stacheln auf dem Kopf voller Überzeugung «Da Ya Think I'm Sexy?» (Findest du mich sexy?), und Nena stürmte mit «99 Luftballons» die Hitparade.

David Bowie (†76) zelebrierte die Antifrisur bereits in den 70er-Jahren als «Ziggy Stardust». Beliebt war die unkonventionelle Haarpracht auch bei Fussballspielern, vor allem aus den Ostblockländern. Sexy war dieser Look nie, dafür ein rebellisches Statement.

Trendsetter wider Willen

Jetzt feiert die wohl hässlichste Frisur aller Zeiten ihr Comeback, so ganz totzukriegen war sie aber nie. Sie tauchte als Perücken-Gag an Fasnachtspartys auf – in Belgien wird alljährlich ein Vokuhila-Festival gefeiert – und so mancher Träger konnte sich lange oder gar nicht vom geliebten Look trennen. Dazu gehört auch Rod Stewart. Das macht ihn derzeit, wohl eher ungewollt, zum Trendsetter.

Denn plötzlich taucht der Vokuhila wieder überall auf: auf dem Laufsteg von Gucci und Tommy Hilfiger, dem Cover der «Vogue» mit Supermodel Gigi Hadid (24) und sogar bei Heidi Klum (46) in der «GNTM»-Show. Die Modelmama nötigte Küken Zoé Saip (18) zu einem wasserstoffblonden Vokuhila – ein tränenreiches Drama, das der Karriere aber durchaus zuträglich war.

Und es geht inzwischen sogar sexy: In der erfolgreichen Netflix-Serie «Stranger Things» versprüht Billy mit seinen schmalzigen Locken ein nostalgisches Schönheitsideal. Darsteller Dacre Montgomery (24) trägt im wahren Leben übrigens kurzes Haar.

Der ideale Gender-Schnitt

Ein weiterer Grund, warum der Schnitt im hippen Zeitalter gut ankommt: die Genderthematik. Der Vokuhila vereint das Männliche – «vorne kurz» – und das Weibliche – «hinten lang». Darum galt die Frisur auch als Erkennungszeichen unter Lesben.

Die Frisur aber bleibt aber auch in ihrem Revival das, was sie schon in ihren Anfängen war: zunächst ein Protest gegen Konventionen und gängige Schönheitsideale, der dann zur Mode wurde. Wer allerdings schon mal einen Vokuhila hatte, lässt sich damit nicht noch einmal erwischen.

«Dafür muss man schon etwas mutig sein!»

Der Vokuhila gilt eigentlich als die Antifrisur. Wieso ist er nun wieder im Trend?
Martin Dürrenmatt: In der Mode sind auch Schulterpolster oder Karos wieder da. Sämtliche grossen Designer stylen zurzeit lange Haare auf Vokuhila. Ich bin überzeugt, der Vokuhila-Schnitt wird gefragter sein denn je.

In den 80er-Jahren war der Schnitt Mainstream. Wie ist das heute? 
Alles kommt zurück, auch dieser Schnitt. In der nächsten Saison wird der Vokuhila dem Bob Konkurrenz machen. Er wird auch in den nächsten Jahren im Trend liegen, aber vielleicht etwas lieblicher gestylt als früher.

Warum wird Mode, sprich: ein Haarschnitt recycelt? Gibt es keine neuen Frisuren mehr? 
Das Rad kann man nicht neu erfinden, nur an die heutige Zeit anpassen. Der Vokuhila wird der aktuellen Mode angepasst. Das heisst, hinten wird er maximal bis zur Schulter gestylt. Der Schnitt ist sehr wandelbar, man kann ihn glatt, aber auch mit sanften Wellen tragen. 

Zu wem passt eine solche Frisur? 
Sie ist sicher nichts für Durchschnittstypen! Dafür muss man schon etwas mutig sein. Es sind starke Persönlichkeiten, die mich nach einer solchen Frisur fragen. Oder dann schneide ich sie für Kampagnen oder Fotostrecken. 

Wer sollte darauf verzichten? 
Abraten würde ich Frauen und Männern mit einem sehr schmalen Gesicht, denn der Schnitt streckt optisch. Am besten steht die Frisur Frauen und Männern mit einem ovalen Gesicht. Wer eher runde Gesichtszüge hat, braucht einfach etwas mehr Grundlänge.

Der Vokuhila gilt eigentlich als die Antifrisur. Wieso ist er nun wieder im Trend?
Martin Dürrenmatt: In der Mode sind auch Schulterpolster oder Karos wieder da. Sämtliche grossen Designer stylen zurzeit lange Haare auf Vokuhila. Ich bin überzeugt, der Vokuhila-Schnitt wird gefragter sein denn je.

In den 80er-Jahren war der Schnitt Mainstream. Wie ist das heute? 
Alles kommt zurück, auch dieser Schnitt. In der nächsten Saison wird der Vokuhila dem Bob Konkurrenz machen. Er wird auch in den nächsten Jahren im Trend liegen, aber vielleicht etwas lieblicher gestylt als früher.

Warum wird Mode, sprich: ein Haarschnitt recycelt? Gibt es keine neuen Frisuren mehr? 
Das Rad kann man nicht neu erfinden, nur an die heutige Zeit anpassen. Der Vokuhila wird der aktuellen Mode angepasst. Das heisst, hinten wird er maximal bis zur Schulter gestylt. Der Schnitt ist sehr wandelbar, man kann ihn glatt, aber auch mit sanften Wellen tragen. 

Zu wem passt eine solche Frisur? 
Sie ist sicher nichts für Durchschnittstypen! Dafür muss man schon etwas mutig sein. Es sind starke Persönlichkeiten, die mich nach einer solchen Frisur fragen. Oder dann schneide ich sie für Kampagnen oder Fotostrecken. 

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