Millionen Zuschauer fragen sich: Wer war die blonde Tschetschenin gestern im Schweizer «Tatort – Kriegssplitter»? BLICK spürte die junge Frau auf. Sie heisst Yelena Tronina (26), ist gebürtige Russin und lebt in Kasachstan. Dort spielt sie Theater und ist eine bekannte Videobloggerin.
Mit ihrem Freund lebt Yelena in einer einfachen Wohnung. «Es war wunderbar für mich, in diesem bewegenden ‹Tatort› mitspielen zu dürfen», schwärmt Yelena Tronina, die fliessend Englisch und Chinesisch spricht. Nach «Peripherie» (2016) ist es ihr zweites Engagement in der Schweiz. «Ich liebe euer Land. Ihr seid alle so herzlich zu mir.»
Regisseur Ineichen prophezeit eine grosse Zukunft
Dank ihrer ersten Rolle hierzulande kam sie zum «Tatort». Regisseur Tobias Ineichen (52) war von ihrem starken Spiel begeistert. Heute sagt er Yelena eine grosse Zukunft voraus: «Sie ist sehr talentiert, arbeitet hart. Es würde mich nicht wundern, wenn bald Hollywood anklopft.»
Tatsächlich: Die Schauspielerin gab gestern den Gräueltaten des in Vergessenheit geratenen Tschetschenien-Konflikts ein Gesicht. «Ich musste für die Rolle Tschetschenisch lernen, das klingt anders als Russisch», erklärt sie.
Im Krimi ging es um einen in der Schweiz untergetauchten Kriegsverbrecher, den die junge Frau zu einem Rachefeldzug antreibt. Die verbalen Konflikte mit ihrem in der Schweiz lebenden Bruder (Joel Basman) waren das Stärkste in dieser anspruchsvollen Episode, die sich wohltuend vom inflationären «Tatort»-Geblödel der letzten Zeit abhob. «Mich interessierte am Drehbuch, dass es kein Film über den Krieg war, sondern, darüber, was hinter dem Krieg steckt», sagt die hoffnungsvolle Newcomerin.
Woody Allen ist ihr Lieblingsregisseur
Seit dem Dreh hat Yelena Tronina schon wieder wichtige Filmleute getroffen – und wer weiss: Vielleicht tritt sie schon bald die ganz grosse Reise an. «Es ist mein Traum, in den USA zu drehen.» Mit wem am liebsten? «Ganz klar», sagt sie lachend. «Mit Woody Allen. Er ist der grosse Meister!»