Die intime Beichte der Eisprinzessin Denise Biellmann (53)
«Mein Sex ist heute besser als mit 20!»

Sie war die erste Frau der Welt, die auf dem Eis alle Dreifachsprünge beherrschte, wurde als Eisläuferin Welt- und Europameisterin und zeigt in Shows noch heute die Biellmann-Pirouette. Heute vertritt Denise Biellmann (53) gemeinsam mit Sven Epiney (43) in «Spiel für dein Land – Das grösste Quiz Europas» (SRF 1, 20.15 Uhr) die Schweiz, gestern feierte sie Geburtstag.
Publiziert: 12.12.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:23 Uhr
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«Irgendwie bin ich nie richtig erwachsen geworden.» Denise Biellmann
Foto: Sabine Wunderlin
Von Tino Büschlen (Interview) und Sabine Wunderlin (Fotos)

BLICK: Herzlichen Glückwunsch zum 53. Geburtstag! Ist nun die Zeit gekommen, die Schlittschuhe an den Nagel zu hängen?
Denise Biellmann:
Es stimmt, ich bin tatsächlich nie zurückgetreten. Wieso sollte ich auch? Ich habe einfach immer weitertrainiert und bin aufgetreten. Auch heute stehe ich noch täglich drei Stunden auf dem Eis. Morgens trainiere ich oft für mich und nachmittags unterrichte ich Talente.

Werden Sie auch mit 60 Jahren noch auf dem Eis tanzen?
Das kann ich mir nicht vorstellen. Irgendwann ist das Alter erreicht, wo es nicht mehr passt, im kurzen Röckchen Pirouetten zu drehen. Aber mit 20 hätte ich auch nie gedacht, dass ich mit 40 oder 50 noch auf dem Eis auftrete und täglich die Biellmann-Pirouette mache.

Wo spüren Sie die körperliche Belastung des Spitzensports?
Es grenzt an ein Wunder, aber nirgends. Ich habe absolut kein Leiden. Keine Entzündungen, keine Rücken- oder Knieschmerzen.

Was ist das Geheimnis Ihrer ewigen Jugend?
Zu einem Teil ist es sicher Ver­erbung – meine Mutter ist 84 und total fit. Dann achte ich sehr auf meinen Körper. Ich gönne ihm Ruhepausen, gehe einmal die Woche zur Sportmassage und zur Fussreflex­zonenmassage. Ich strahle wohl auch aus, wie ich mich fühle.

Und wie fühlen Sie sich?
Definitiv nicht wie 53. Irgendwie bin ich nie richtig erwachsen geworden. Ich fühle mich eher den Jüngeren zugehörig als den Gleichaltrigen. Einfach nur gemütlich essen gehen – wie es vielleicht meinem Alter entspricht – ist mir zu langweilig. Dieses Normdenken, was man in welchem Alter machen darf und was nicht, nervt mich. Dagegen rebelliere ich.

Sie lassen es auch gerne mal krachen und feiern Partys.
Als Sportler ist man sehr mit Disziplin beschäftigt, muss gesund leben, früh zu Bett gehen. Da ist es wichtig, dass man auch mal loslässt. Sonst wird man verbissen. Aber dann kommt wieder wochenlang das gesunde Leben. Zu Hause trinke ich keinen Alkohol.

1991 kam es zur Scheidung von Colin Dawson, kurz darauf haben Sie sich versöhnt. Sie sind seit insgesamt über 30 Jahren ein Paar. Gibt es Pläne für eine zweite Hochzeit?
Nein, wir brauchen keinen Trauschein mehr. Es hält die Beziehung lebendig, dass wir in wilder Ehe leben. Ich finde generell, dass man nicht zu sehr aneinander kleben sollte, wenn man so lange zusammen ist.

Würden Sie Ihrem Partner auch ­einen Seitensprung verzeihen?
Ich denke schon, es kommt immer auf die Umstände an. Leben und leben lassen ist unsere Devise.

Es heisst oft, mit zunehmendem Alter werde der Sex besser. Stimmt das?
Ich denke, Sportler sind da generell etwas im Vorteil, weil sie ihren Körper besonders gut kennen (lacht). Aber mein Sex ist heute sicher besser als mit 20, das ist schon so. Man weiss generell, was man will im Leben – das gilt auch für den intimen Bereich.

Haben Sie sich je Kinder gewünscht?
Nein, eigene Kinder waren nie ein Thema, das hätte irgendwie nicht zu meinem Leben gepasst. Ich bin auch nicht so der Hausfrauentyp, sondern eher die Abenteurerin. Und als Sportler lebst du sehr strukturiert. Wenn ich mal frei hatte, wollte ich lieber etwas für mich machen, als mich ganz jemand anderem zu widmen. Falls der Kinderwunsch da gewesen wäre, hätte ich gleich aufgehört mit dem Eislaufen. Aber mein Lebensplan sah anders aus.

Was ist der Sinn des Lebens?
Das Leben wirklich zu geniessen. Für mich ist wichtig, dass jeder Tag Dinge beinhaltet, die ich gerne mache. Das kann ein gemütliches Morgenessen sein, danach etwas shoppen in Zürich bei Trudie Götz, und am Nachmittag gehts wieder aufs Eis. Ein perfekter Tag!

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