Wer ihn kannte, beschreibt Country-Idol Jeff Turner (†80) als grossen Menschenfreund. Vor 40 Jahren hatte er sich in die Schweiz verliebt, im Herzen ist er aber immer ein Australier geblieben. Darum verfügte er vor seinem Tod, dass alle seine Liebsten ein Stück von ihm behalten dürfen. «Es war Jeffs letzter Wunsch, dass die Hälfte seiner Asche nach Australien zu seinen Kindern fliegt und der andere Teil bei seiner Frau Maria in Beckenried bleibt», sagt sein früherer Manager Albi Matter (68).
Am 28. Dezember war der Musiker nach einem schweren Schlaganfall in einem Pflegezentrum am Vierwaldstättersee gestorben. In seiner selbst verfassten Todesanzeige nimmt Jeff Turner seine Liebsten ein letztes Mal in die Arme: «Ich verabschiede mich in voller Dankbarkeit und Liebe von meiner Maria, Ivan, Melissa, Josh und Enkelkindern, meiner treuen Band und musikalischen Wegbegleitern», schreibt er. Und lässt durchblicken, dass der Tod für ihn eine Erlösung war. «Ich habe mein körperliches Gefängnis verlassen und mein letztes Abenteuer angetreten.»
Die Schweiz im Sturm erobert
Jeff Turner war 1980 in die Schweiz gekommen, wo er die Herzen der Schweizer Western- und Trucker-Fans im Sturm eroberte. Legendär waren seine Tourneen mit dem viel zu früh verstorbenen John Brack (1950–2006). Daneben war Turner auch ein anerkannter Chiropraktiker mit Doktortitel.
1982 lernte er bei einem Auftritt im Swiss American Club in Luzern die Italienerin Maria kennen. «Sie schaute mich erst krumm an, denn sie hatte eine Abneigung gegen Musiker», erinnerte sich Turner einmal. Doch das änderte sich schnell. Die beiden führten eine lange Ehe, die von Vertrauen und gegenseitiger Fürsorge geprägt war.
Sohn ein Feuerwehrmann
Darum soll Maria jetzt auch einen Teil seiner Asche behalten dürfen. Aber Jeff Turner will auch bei seinen Kindern Josh und Melissa aus seiner ersten Ehe und den Enkeln sein. Sohn Josh war einer der führenden Feuerwehrmänner im Kampf gegen die Feuerhölle in Australien 2019/2020.
In der Todesanzeige richtet sich Jeff Turner nochmals an alle, die ihn mochten. «Für die schönen Begegnungen, inspirierenden Gespräche und Erlebnisse sowie für die Liebe und Zuneigung, die mir entgegengebracht wurden, bedanke ich mich von Herzen.»