«Die anderen haben es zu eilig»
Filmregisseur Paolo Sorrentino zeigt Schalk am ZFF

Dieses Jahr widmet das Zurich Film Festival (ZFF) seine Retrospektive dem italienischen Regisseur Paolo Sorrentino. Das Festival zeichnete ihn am Mittwoch mit dem Preis für sein Lebenswerk «A tribute to... Award» aus. In diesem Rahmen hielt er auch eine Masterclass.
Publiziert: 30.09.2021 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2021 um 12:11 Uhr
Der italienische Filmregisseur Paolo Sorrentino zeigt Schalk: Am 17. Zurich Film Festival erhielt er am Mittwoch den "A Tribute to"-Award für sein Lebenswerk. 1970 geboren, zählt er sich indes immer noch zu den jungen italienischen Regisseuren - und hofft auf weitere Auszeichnungen.
Foto: ENNIO LEANZA

Der Autorenfilmer Paolo Sorrentino, geboren 1970, erhielt den Preis im Rahmen der Premierenfeier für seinen neuen Film «The Hand of God» am Mittwoch. Eigentlich muss der Regisseur aus Neapel nicht weiter vorgestellt werden, nachdem er 2014 mit «La grande bellezza» den Oscar für den besten fremdsprachigen Film gewonnen hat. Diesen Film, sowie etwa die TV-Serie «The Young Pope» mit Jude Law in der Hauptrolle, zeigt das ZFF nun in der Sorrentino-Retrospektive.

In seiner Masterclass beantwortete Sorrentino unter anderem die Fragen von Christian Jungen, Artistic Director des ZFF. Der Regisseur, bei den Kritikern für seinen überschwänglichen Stil bekannt, sagte er habe eigentlich «keinen Stil» als solchen, sondern sein Stil entspreche dem, was er erzähle. Seine Handschrift sei «eher von dem langsamen, aber nicht allzu langsamen Tempo diktiert», was ihm viele vorwerfen: «Aber daran sind die anderen schuld, weil sie es zu eilig haben», sagte er und lacht.

Sorrentino gab an, im Kino die Vielfalt gefunden zu haben, die zu ihm passe. Er könne sich um alles kümmern, vom Bühnenbild bis zu den Kostümen. Für seine Arbeit bleibe er aber am liebsten zu Hause, sagte er und fügte hinzu: «Beim Drehen habe ich normalerweise nicht viel Spass.»

Erst vor einigen Wochen erhielt Sorrentino den Silbernen Löwen, den grossen Preis der Jury bei den 78. Filmfestspielen von Venedig, für seinen Film «The Hand of God». Und nun bekam er in Zürich den Preis für sein Lebenswerk. Er fühle sich zwar geehrt, sagte Sorrentino, aber er sehe sich immer noch als einen der jungen italienischen Regisseure und hoffe, in Zukunft weitere Preis zu erhalten.

Über die Schweiz sagte Sorrentino: «Ich würde gerne in die Häuser gehen und jedermanns schmutzige Wäsche sehen», die Probleme, die die Menschen haben und nicht mit anderen teilen. Einige seiner Filme wurden im Übrigen auch in der Schweiz gedreht, darunter «The Consequences of Love» (2004), der in einem Hotel in Lugano spielt.

(SDA)

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