Ausserdem sei "Heisszeit" mit der lautlichen Ähnlichkeit zu "Eiszeit" eine interessante Wortbildung, urteilten die Sprachexperten in Wiesbaden.
Auf den zweiten Platz wählte die Jury "Funklochrepublik". Spätestens seit dem Bundestagswahlkampf 2017 sei die teils schlechte Abdeckung mit Mobilfunk auf dem Land ein politisches Thema.
Dahinter folgt der Begriff "Ankerzentren" - laut Experten eine Art Akronym, also ein Wort, das aus den Anfangsbuchstaben oder -silben anderer Wörter gebildet wird.
"Anker" steht nicht für Sicherheit à la "Anker werfen", sondern setzt sich aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter zusammen: An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung). Das sind die Aufgaben, die diese Zentren gebündelt erfüllen sollen.
Auf den vierten Platz hat es ein ganzer Satz geschafft: Unter dem Slogan "Wir sind mehr" reagierte eine breite Öffentlichkeit auf eine rechte Kundgebung mit fremdenfeindlichen Übergriffen in Chemnitz diesen Sommer.
Mit "strafbelobigt" auf Rang fünf beziehen sich die Sprachwissenschaftler auf den Fall Maassen. Der Streit um den Ex-Verfassungsschutzchef Hans-Georg Maassen brachte die grosse Koalition in Berlin an den Rande des Bruchs.
Nach Maassens umstrittenen Stellungnahmen zu den Vorfällen in Chemnitz wollte Innenminister Horst Seehofer ihn ursprünglich zum Staatssekretär im Innenministerium ernennen - was formal eine Beförderung gewesen wäre. Inzwischen wurde Maassen in den einstweiligen Ruhestand versetzt.
Auf die Plätzen sechs bis neun wählte die Jury "Pflegeroboter", "Diesel-Fahrverbot", "Handelskrieg" und "Brexit-Chaos". Schlusslicht in der Liste ist "die Mutter aller Probleme" - eine Äusserung von Seehofer zur Flüchtlingsfrage.
Die GfdS kürte 1971 erstmals ein Wort des Jahres. Es geht der Gesellschaft um Begriffe, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben.
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