Jetzt ist er einer der Guten! Leonardo Nigro (42) steht vor dem endgültigen Durchbruch in Deutschland – und zwar als Gesetzeshüter! «Ich jage Verbrecher», sagt der Zürcher und lacht. «Aber nicht als eloquenter und überlegter Ermittler, sondern als gmögiger Verkehrspolizist, der einspringt, weil alle anderen krank sind! Es ist eine absolute Traumrolle!»
Mit dem Zweiteiler «Urbino Krimi» (heute ARD, 20.15 Uhr, und 24.3., 20.15 Uhr) hat Leonardo Nigro endgültig den Schritt in den grossen Kanton geschafft. Bei uns längst ein Star, war Nigro dem deutschen TV-Publikum weniger bekannt. Nur Theaterliebhabern war der Zürcher ein Begriff – er lancierte seine Karriere vor zwanzig Jahren auf Berliner Bühnen und lebte fünf Jahre in der deutschen Hauptstadt. «Aber ich wollte zum Film und Fernsehen», sagt er.
Besonders: Die ARD-Produzenten des «Urbino Krimi» haben den Schweizer gezielt für die Rolle des Poliziotto Rossi angefragt. «Ich war von Anfang an der einzige Wunschkandidat für diese grosse, tragende Rolle», sagt Leonardo Nigro. «Das macht mich schon sehr stolz.»
Denn sein Schaffen war den Krimi-Verantwortlichen des Ersten Deutschen Fernsehens aufgefallen – die Italo-Rolle beherrscht der schweizerisch-italienische Doppelbürger perfekt. Quoten-Italiener sei er aber trotzdem nicht, betont Nigro. «Ich habe auch schon einen kauzigen Käser oder einen kühlen Kardiologen verkörpert!»
Oder einen bösen Bergler, wie 2015 im Kinohit «Schellen-Ursli». In der Verfilmung des Kinderbuch-Klassikers von Alois Carigiet (†82) und Selina Chönz (†89) brilliert er in breitestem Bündner Dialekt als Widersacher von Uorsin.
Dieser Part könnte ihm den ersten Schweizer Filmpreis bescheren – Leonardo Nigro ist für einen Quartz als «Bester Nebendarsteller» nominiert (Preisverleihung morgen live, SRF 2, 20.15 Uhr).
In «Schellen-Ursli» hatte Oscar-Preisträger Xavier Koller (71) Nigro nach «Die schwarzen Brüder» bereits zum zweiten Mal prominent in einem seiner Filme besetzt. «Leonardo ist authentisch und gleichzeitig wandelbar», schwärmt der Regisseur. «Und er verzaubert am Set alle mit seinem einmaligen Charme! Mit ihm gibt es immer etwas zu lachen.»
Lustig wird es heute Abend aber erstmals mit Poliziotto Nigro alias Rossi, wenn er sich mit blauer Uniform und Vespa auf die Suche nach der «Toten im Palazzo» macht. Die Dreharbeiten dafür hatte Nigro bereits letzten Sommer abgeschlossen – rund neun Wochen verbrachte er in der mittelalterlichen Stadt Urbino. «Währenddessen habe ich meine Familie schon sehr vermisst», erinnert er sich. So besuchten seine Verlobte Mayumi (36) und Söhnchen Leano (3) den Papi kurzerhand auf dem Set. «Leano hat irgendwann angefangen, den Tonmann zu imitieren, indem er hinter mir herlief und einen Besen als Mikrofon-Stange über mich hielt», erinnert er sich. «Für ihn war Papi als Poliziotto natürlich das Grösste!»
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