Die legendäre Nilpferd-Schmetterlings-Nummer von Clown Pic im Knie ist unvergessen. Mit dem deutschen Circus Roncalli schrieb der heute 70-jährige Schweizer Mime Showgeschichte, und weit über seine Heimat St. Gallen hinaus ist der Mann mit den riesigen Seifenblasen eine lebende Künstlerlegende. Nun hat ihm der renommierte Regisseur Thomas Ott (52) ein Denkmal in Form eines Porträtfilms über seine bewegte Karriere errichtet.
Pic-Würdigung von Emil Steinberger
«Cirque de Pic» ist über zwölf Jahre hinweg und ohne jegliche Fördergelder entstanden. «Wir wollten uns die Freiheit und Lebendigkeit in der Darstellung und den Luxus des zeitlichen Rahmens erhalten», sagt Pic gegenüber BLICK. «Die Zusammenarbeit mit Thomas war sehr spannend und in höchstem Masse achtsam.» Das Herzstück des Films bilden diverse Pic-Klassiker, die ungeschnitten zu sehen sind. Dazu kommen prominente Gesprächspartner aus der Branche. «Die Würdigungen von Grössen wie Roncalli-Gründer Bernhard Paul und Emil Steinberger erfüllen mich natürlich mit grosser Freude.»
Film-Premiere am 28. März in St. Gallen
Steinberger lobt die subtile und ausdrucksstarke Mimik von Pic. Und er wundert sich darüber, dass der begnadete Darsteller bisher nie eine Filmrolle erhalten habe. Der beliebte Kabarettist ist an der Premiere von übermorgen Donnerstag im Kinok St. Gallen ebenfalls dabei. Der Zeitpunkt dafür ist kein Zufall. Eigentlich wäre der Filmstart erst für Herbst 2019 geplant gewesen. Weil das Kino im Zusammenhang mit der Knie-Kostümausstellung zum 100-Jahr-Jubiläum im Textilmuseum St. Gallen aber eine ganze Reihe von bekannten Zirkusfilmen zeigt, läuft «Cirque de Pic» schon jetzt an.
«Eine Liebeserklärung an den Zirkus»
«Das Werk ist auch eine Liebeserklärung an den Zirkus», sagt Pic. Er erinnert sich im Film, wie vielseitig und romantisch das karge Leben im Zirkuswohnwagen gewesen sei und wie er es jeweils liebte, nach einer Tournee wieder in die eigenen vier Wände zu kommen. Um die Zukunft des Zirzensischen macht er sich keine Sorgen. «Ich persönlich habe gar keine Angst um die Zukunft des Zirkus, wenn er so gelebt wird wie letzten Donnerstag an der Knie-Premiere: sorgfältig, grosszügig und unmittelbar.»