Der Basler Fotograf Edgar Gilgen
«Ich schoss das letzte Bild von Al Banos Ylenia»

1993 verschwand die Ylenia – die Tochter des Schlager-Duos Al Bano (72) und Romina Power (64). Der Basler Fotograf Edgar Gilgen war einer der letzten, der sie gesehen hat.
Publiziert: 09.12.2015 um 19:29 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 22:49 Uhr
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Wenige Monate nach dieser Aufnahme verschwand Ylenia.
Foto: Claudio Meier
Von Claudia Mascherin und Myrte Müller

Mit den Worten «Es ist sie nicht» endet ein weiteres Kapitel im Krimi um die Tochter des Schlager-Duos Al Bano (72) und Romina Power (64). Auch nach über zwanzig Jahren bleibt das Rätsel um das Verschwinden von Ylenia Carrisi ungelöst.

Ein DNA-Abgleich zerschlug den jüngsten Verdacht, der sogenannte «Happy Face Killer» Keith Hunter Jesperson habe die damals 23-Jährige getötet und ihre Leiche 1994 an der Interstate 10 bei Holt City in Florida zurückgelassen.

Dabei war sich US-Ermittler Dennis Haley (64) so sicher. «Die Zahnstellung stimmte überein, und das Opfer nannte sich Susanne. Diesen Namen ­benutzte auch Ylenia auf ihrem USA-Trip gern», sagt er zu BLICK. Zudem habe der achtfache Mörder Ylenia auf einem Foto wiedererkannt.

Doch die Überreste der Frauenleiche können nicht Al Banos Tochter zugeordnet werden, die Ermittlungen führen erneut ins Leere.

Einer, der Ylenia zuletzt gesehen hat, ist der Basler Edgar Gilgen. Der heute 84-Jährige erinnert sich gut an jenen Tag im Juli 1993: «Ich habe in New Orleans Sehenswürdigkeiten fotografiert. Dann kam ich in einen Park. Da waren überall Tauben und mittendrin Al Bano.» Er habe den Musiker sofort erkannt. «Er stand an einer Strassenlaterne, trug einen Hut und hatte eine Zeitung in der Hand. Ein regionales Filmteam begleitete ihn.» Die «schöne Romina», Tochter Ylenia und ein Freund seien teilnahmslos daneben gestanden. «Die Filmcrew hat sich nur für Al Bano interessiert.»

Nicht so Gilgen: «Ich habe alle fotografiert.» Nur wenige Monate später verschwand Ylenia für immer. In der Silvesternacht 1993 verliess sie das Hotel «Le Dale» in New Orleans. Sechs Tage später erklärten die Behörden sie offiziell für vermisst.

«Ich war damals zufällig zur richtigen Zeit am richtigen Ort», sagt der ehemalige Freelance-Fotograf Gilgen, «und schoss wohl das letzte Bild von Al Banos Ylenia.» Bis heute hielt er die Fotos unter Verschluss. «Ich hatte sie mit den Negativen und den Reisedokumenten im Keller archiviert.» Mit den jüngsten Ermittlungen seien auch seine Erinnerungen wieder zurückgekommen.

Die Vorzeige-Ehe von Al Bano und Romina Power ­zerbrach am Verschwinden der Tochter. Immerhin: Auf der Bühne ist das einstige Traumpaar inzwischen wieder vereint.

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