Den Sex-Täter erwartet in Knast Ekel-Essen und raue Behandlung
Harvey Weinstein hat Angst, im Gefängnis zu sterben

Am Montag wurde Harvey Weinstein nach einem langen Vergewaltigungsprozess schuldig gesprochen. Er fürchtet sich davor, das Gefängnis nicht mehr lebend zu verlassen.
Publiziert: 26.02.2020 um 10:36 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2020 um 17:52 Uhr
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Harvey Weinstein wurde am Montag in zwei von fünf Anklagepunkten schuldig gesprochen.
Foto: AFP

Seine Herzprobleme haben ihn davor bewahrt, aus dem Gerichtssaal gleich ins Gefängnis wechseln zu müssen. Doch Harvey Weinsteins (67) Anwältin Donna Rotunno (44) sagt, dass sich ihr Mandant bereits auf mehrere Jahre in einer Zelle der Strafanstalt Rikers Island vorbereitet. «Er ist 67. Wer weiss, wie viele Jahre er dort überleben kann», sagte sie laut «Daily Mail». Weinstein habe Angst, dass er hinter Gittern sterben wird.

Der verurteilte Sextäter bereitet sich auf den Übergang vom Bellevue Hospital in Manhattan, wo er nach dem Schuldspruch der Geschworenen eingeliefert wurde, vor. Sein Sprecher Juda Engelmayer gab bekannt, dass man für Weinstein einen «Gefängnisberater» engagiert habe.

Weinsteins Knast wird «Folter Island» genannt

Der soll dem gefallenen Filmmogul nicht nur dabei helfen, hinter Gittern medizinische Hilfe für seine Diabetes und Rückenkrankheit zu bekommen, sondern ihn auch auf den Umgang mit den anderen Häftlingen vorbereiten. Denn die Gefahr ist gross, dass die Insassen von Rikers Island ihre Aggressionen gegen privilegierte Zellennachbarn mit Brutalität abreagieren.

Rikers Island ist berüchtigt für überfüllte Zellen, ekliges Essen und raue Behandlung durch die Wärter. Im Gefangenen-Jargon wird der Knast auch «Gladiatoren-Schule», «Folter Island», «Guantanamo von New York» und zur Sommerzeit «Der Ofen» genannt.

Harvey Weinstein plädierte auf nicht schuldig

Im vergangenen Jahr bekam eine Insassin 500'000 Dollar zugesprochen, nachdem sie zwei Wärter beschuldigt hatte, sie sexuell angegriffen zu haben. Ein anderer Häftling wurde mit einer Million Dollar entschädigt, nachdem er angeblich brutal geschlagen und als vermeintlich tot in Isolationshaft zurückgelassen worden war. Und dann sind da die Übergriffe der hartgesottensten Kriminellen auf Mithäftlinge: Im Juli 2018 erdrosselte Artemio Rosa, der 36 Mal für diverse Verbrechen verhaftet worden war, einen Knastgenossen.

Weinstein wurde wegen eines kriminellen Sexakts ersten Grades und einer Vergewaltigung dritten Grades schuldig gesprochen. In den zwei Hauptanklagepunkten betreffend «sexuelle Angriffe» wurde er freigesprochen. Ihm drohen bis zu 25 Jahre Haft. Das genaue Strafmass wird der Richter James Burke am 11. März verkünden. Weinstein plädierte bis zum Ende auf nicht schuldig. (ds/paf)

Der Fall Weinstein

In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.

In einem Artikel in der «New York Times» und der «New York Post», bezichtigten mehr als ein dutzend Frauen Harvey Weinstein der sexuellen Belästigung. Manche warfen ihm sogar vor, sie vergewaltigt zu haben. Der Artikel löste eine Welle von ähnlichen Vorwürfen gegen den Filmmogul aus, auch von Hollywood-Stars wie Uma Thurman oder Angelina Jolie, und gaben der weltweiten #MeToo-Bewegung den Anstoss. Am 25. Mai wurde Weinstein in New York verhaftet, zwei Frauen hatten Anzeige gegen ihn wegen Vergewaltigung und sexuellem Missbrauch erstattet. Der Prozess begann am 6. Januar 2020. Auch in Los Angeles haben weitere Frauen Klage gegen ihn eingereicht. Weinstein selbst sagte, dass alle sexuellen Handlungen einvernehmlich passiert seien. Vor Gericht wurde er im Frühjahr 2020 in zwei Fällen schuldig gesprochen.

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