Kuschelnd mit einem Löwen oder auf der Jagd nach einer Giftschlage – der Schweizer Dean Schneider (26) zeigt sich auf Instagram in imposanten Videos. Mittlerweile folgen ihm bereits 600'000 Nutzer. Täglich werden es Tausende mehr. Schneider geht es aber um weit mehr, als nur unterhaltsame Clips im Internet zu verbreiten. «Je mehr wir uns von Tieren entfernen, umso weniger interessieren sie uns», erklärt er.
Für sein Leben mit den Tieren liess der Zürcher vor einem Jahr in der Schweiz alles zurück. Damals hatte er sein eigenes Unternehmen in der Finanzbranche. Doch nach einer Reise nach Südafrika war für ihn klar, dass er für etwas anderes bestimmt war. «Ich durfte damals einem Löwen über den Rücken streichen und war völlig fasziniert, dass der kein Problem mit meiner Anwesenheit hatte. Ab diesem Moment wusste ich: Ich gehöre hierher und nicht in die Schweizer Finanzbranche.»
Zuhause für Raubkatzen
Heute besitzt er dort eine 360 Hektaren grosse Farm, wo unter anderem vier Löwen und eine Hyäne leben. Auf den sozialen Netzwerken zeigt sich Schneider ganz verspielt mit seinen Tieren. Von ihnen dabei plötzlich angegriffen zu werden, fürchtet er nicht. «Menschen sind gefährlicher als Tiere. Nachts durch Zürich zu laufen, macht mir mehr Angst, als in das Gehege unseres Löwen Dexter zu gehen. Ich kenne ihn ja, und er ist für mich wie ein Familienmitglied», erklärt er. Trotzdem, den ein oder anderen Kratzer trug auch er schon davon.
So auch, als er im Januar den Teich seines Löwen reinigte und dieser mit ihm spielen wollte. «Er sprang mich an, und ich habe nicht aufgepasst und ihn weggeschubst. Weil er dadurch fast umgefallen wäre, fuhr er seine Klauen aus und verletzte mich ohne böse Absicht an der Schulter», schildert der Influencer. Dem Löwen gebe er daran keine Schuld. Er selbst müsse wissen, dass so etwas passieren kann, wenn er sich in so eine Situation begebe. Die Verletzungen zeigte er damals seinen Followern auf Instagram, «um klarzustellen, dass Raubtiere keine Kuscheltiere sind!»
Securitys beschützen Tiere
Nach den Tieren und dem Areal zu schauen ist für Schneider allein längst unmöglich. Deshalb hat er mittlerweile ein Team um sich aufgebaut. Gerade das Thema Sicherheit ist dabei ein wichtiger Faktor. «Vier Securitys überwachen die Farm abends vor Einbrechern und Wilderern, die beispielsweise die Klauen und Knochen der Löwen wollen, um diese dann auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen.» Mehrfach musste er schon Tierfallen auf dem Areal vorfinden, weil es schlichtweg unmöglich sei, den Überblick über alles zu behalten, da die Sicherheitsmassnahmen dafür zu teuer sind.
Sponsoren gesucht
Wie viel Geld die Farm gekostet hat, will Schneider nicht verraten. Bisher sei das Ganze fast ausschliesslich durch ihn und seine Familie finanziert worden. «Ich war vorher fünf Jahre in der Schweizer Finanzbranche tätig und konnte gut Geld verdienen. Um mir den Start ermöglich zu können, habe ich dann alle Wertsachen verkauft. Mein Vater hat mir dann auch noch unter die Arme gegriffen und ein Startkapital gegeben», verrät er. Durch den Erfolg in den sozialen Medien und die allgemeine Aufmerksamkeit für sein Projekt hofft er nun aber auf Sponsoren.
Dean Schneider hat sich selbst hohe Ziele gesetzt: «Ich möchte es schaffen, die Tiere in die Herzen der Menschen zu bringen und die Leute für sie begeisterten.» Dann könne er für die komplette Tierwelt global etwas ändern.