Wie geht es Streuner Cody heute?
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Filmhund bewegt die Schweiz:So lebt Cody heute im Ruhestand

Das Schicksal des rumänischen Strassenhundes bewegte vor zwei Jahren die Schweiz
Wie geht es Streuner Cody heute?

Sein Hundeleben rührte vor zwei Jahren die Kinobesucher zu Tränen. Heute zeigt SRF den Film «Cody – the dog days are over» als deutsche Free-TV-Premiere. Blick fragte nach, wie es dem einst geschundenen Hund heute geht.
Publiziert: 15.05.2021 um 10:15 Uhr
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Herbst 2019: BLICK-Redaktor Peter Padrutt trifft Martin Skalsky und dessen Hund Cody in Zürich.
Foto: Andrea Brunner
Peter Padrutt

Codys abenteuerliche Reise von den Strassen Rumäniens in die Bündner Berge war 2019 ein Hit auf der Leinwand. Der Streuner hatte 2013 ein Massaker in Rumänien überlebt, bei dem tausende Hunde getötet wurden. Der Schweizer Filmemacher Martin Skalsky (43) hatte den knuffeligen Vierbeiner adoptiert und seine Rettung in bewegenden Bildern festgehalten.

Auch der Soundtrack ging ans Herz. Der Zürcher mit tschechischen Wurzeln ist nicht nur Regisseur, er ist auch ein viel beschäftigter Filmkomponist. In Deutschland lief der Film in 165 Kinos. Zudem wurde er weltweit an Festivals gezeigt und in mehrere Länder verkauft.

«Der Film fand so viel Zuspruch, weil er auch die enge Verbindung zwischen Mensch und Hund zeigt», ist sich Skalsky sicher. Unzählige Briefe und Mails bekam der Regisseur nach dem Kinostart. Ein Luzerner Coiffeur ist sogar nach Rumänien aufgebrochen, um Strassenhunden zu helfen.

Sozialisierung dank viel Liebe

«Cody setzte sich zu mir und wich nicht mehr von meiner Seite», erinnert sich der Filmemacher einst im Blick. «Cody wusste viel mehr vom Leben als ich – weil er so viel Schlimmes durchgemacht hat.» Die Sozialisierung war aber anfangs nicht immer einfach, aber am Ende gelang sie. «Wir mussten uns beide aneinander gewöhnen.»

Der Film zeigt auch in bewegenden Bildern, wie Martin Skalsky sich auf die Suche macht, um Codys einstige Hundefreundin aus Rumänien zu finden. Die beiden Vierbeiner hatten gemeinsam Futter gesucht und sich aneinander gewärmt, dann wurden sie getrennt. Blanche kam nach London. Die Doku zeigt ihr Wiedersehen. Der Regisseur heute: «Cody und Blanche haben durch den Film mit ihrer Geschichte abschliessen können und fühlen sich beide wohl am Ort, wo sie sind.» Ein Treffen habe sich nicht mehr ergeben. «Das wäre vermutlich anders, wenn die beiden näher beieinander wohnen würden, aber es ist für sie auch nicht so wichtig.»

Hund Cody liebt Kinder über alles

Heute lebt Cody glücklich beim Filmemacher in Mellingen AG. Er hat längst auch Skalskys Ehefrau Selina (35) und die gemeinsame Tochter Mila (4) ins Herz geschlossen. Vor einem Jahr bekamen die Skalskys nochmals Nachwuchs. «Cody liebt Noya wie sein eigenes Kind. Er ist so lieb zu ihr», versichert der Dok-Filmer.

Inzwischen ist Cody zwölf Jahre alt. Seine Schnauze ist grau geworden. «Er ist jetzt ein älterer Herr, aber ist noch immer fit», so der Regisseur. Der Tierarzt sei jedenfalls sehr zufrieden. «Vielleicht hat Cody ja sein früheres Leben als Strassenhund abgehärtet. Es stecken auch 50 Rassen in ihm. Vielleicht hilft ihm diese Mischung ja», erklärt Skalsky. Cody tolle immer noch gerne herum. Am liebsten in den Bergen. Die Familie besitzt eine kleine Wohnung in Flond GR, in der Nähe von Flims.

Und wenn Cody einmal gehen muss?

Die Vorstellung, dass die Familie irgendwann von ihrem Hund Abschied nehmen muss, laste schwer, sagt der Filmemacher. «Wir hoffen, dass wir noch lange mit ihm leben dürfen.» Skalsky hat noch nie einen Hund verloren. «Aber ich spüre schon jetzt, dass es sehr schwer sein wird.»

«Cody – wie ein Hund die Welt verändert», heute Samstag, SRF 2, 13.30 Uhr.

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