Vier Ausgaben sind durch – höchste Zeit, den neuen «Donnschtig-Jass»-Moderator Rainer Maria Salzgeber (49) unter die Lupe zu nehmen. Das Wichtigste vorweg: Es läuft auf dem Tisch «recht ordeli», alle Trümpfe hat «Salzi» aber nicht geschmiert. Der Walliser führt zwar euphorisch und pannenfrei durch die Sendung. Manche Zuschauer vermissen jedoch den Schalk und die Unberechenbarkeit seines Vorgängers Roman Kilchsperger (49), der auch mal einen träfen Spruch wagte und mehr Risiko auf sich nahm. Mit anderen Worten: Salzi dürfte ruhig kräftiger an der Pfeffermühle drehen.
Kein richtiges Lifting für die Show
So ist alles auf der sicheren Seite, ohne wahnsinnig überraschend zu wirken. Ein richtiges Lifting bekam die Show nicht, was es schwierig macht, die eigene Linie eines Moderators zu erkennen. Eine beliebte Persönlichkeit durch eine andere zu ersetzen, ohne am Konzept zu schrauben, birgt stets das Risiko, kaum neue Zuschauer zu locken.
Stabile Quote
Das zeigt sich auch bei der Quote: Kilchsperger erreichte regelmässig Marktanteile von über 40 Prozent, Salzi lag bisher darunter. Immerhin blieb sie stabil, was angesichts des TV-feindlichen Wetters bemerkenswert ist: Während die Premiere 344'000 Zuschauer verzeichnete, waren in Sendung vier am vergangenen Donnerstag 375'000 Zuschauer dabei. Das entsprach einem heiteren Marktanteil von 37,6 Prozent.
Mehr Lokalkolorit bei den Künstlern gefordert
Eher fremd wirkt Salzis Intro auf dem Fahrrad, haben «Gümmeler» und Jasser doch wenig Berührungspunkte. Bei der Wahl der Showacts fällt der Mangel an Volkstümlichem auf. Darüber hinaus würden sich wohl viele mehr Lokalkolorit wünschen. Auch dürften die Künstler stärker eingebunden sein. Besonders augenfällig war dies bei der Premiere in Thun BE mit Schlagerstar Roland Kaiser (67), der wohl noch heute nicht weiss, wo und in welcher Sendung er aufgetreten ist.
Büssers Qualitäten
Ab und zu für eine Pointe gut ist Salzis Sekundant Stefan Büsser (34). Der Comedian hat eine grosse Social-Media-Fangemeinde. Ob er diese für den «Donnschtig-Jass» zu mobilisieren vermag, ohne die alteingesessenen Zuschauer zu verschrecken, ist hingegen fraglich. Seine Qualitäten scheinen andernorts auf. Zum Beispiel im Gespräch mit Kindern in Sendung vier, wo er zeigte, dass er nicht nur das Schwadronieren beherrscht, sondern auch auf emotionaler Ebene berühren kann.
Die Sonne vertreibt die Wolken
Komplettiert wird die neue Runde von Schiedsrichterin Sonia Kälin (34), die bisher als strahlende Sonne die Gewitterwolken erfolgreich in Schach hielt. Der kleine Patzer beim Zählen in der Premiere machte sie nur noch sympathischer. Fazit: Salzi und Co. dürfen sich ruhig weiter aus dem Fenster lehnen. Den Mutigen gehört die Welt, das wussten bereits die alten Römer.