Corona hat die Bühnenkarriere von Stéphanie Berger (43) beendet
Statt Comedy macht sie nun Coaching

Corona hat ihrer Bühnenkarriere als Comedienne vorerst ein Ende gesetzt. Für Stéphanie Berger Zeit für einen Neustart: Sie setzt auf Coaching.
Publiziert: 27.06.2021 um 10:14 Uhr
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Stéphanie Berger ist jetzt auch Coach.
Foto: Daniel PochettiInsta @Danipochetti
Katja Richard

«In der Comedy steckt mein ganzes Können und Herzblut drin», sagt Stéphanie Berger (43). Und darum fällt ihr der (zumindest vorläufige) Abschied von der Bühne und vom Publikum schwer. «Aber die Pandemie hat mir einen radikalen Strich durch die Rechnung gemacht.» Doch das ist für Berger kein Grund, von der Bildfläche zu verschwinden, sondern vielmehr zum Innehalten. Und für einen Neustart.

Stéphanie Berger bietet jetzt Coachings an: «Ich stehe seit 25 Jahren in verschiedensten Rollen in der Öffentlichkeit, da gibt es so einiges, was ich weitergeben kann.» Sie sei immer wieder für Kurse in Auftrittskompetenz angefragt worden, vor allem von Frauen. «Für mich geht es aber darüber hinaus um Entwicklungsarbeit. Persönlichkeit kann man nicht lernen. Aber man kann lernen, der eigenen Persönlichkeit mehr Ausdruck zu verleihen.» Was vor allem Frauen bei der Entertainerin lernen können? «Selbstwert, Selbstsicherheit und Schlagfertigkeit!»

Vielen Frauen verschlägt es die Sprache

Gerade wenn es darum gehe, auf latenten Sexismus zu reagieren, verschlage es vielen Frauen die Sprache. «Blöde Sprüche, das habe ich auch oft erlebt. Wenn ich auf der Bühne stehe, muss ich reagieren können. Besonnen und schlagfertig.» Auf solche Situationen könne man sich vorbereiten. Wichtig sei es, sich seiner Reaktionsmuster bewusst zu werden, so Berger.

Die Kompetenz holt sich Berger aus ihrer Erfahrung aus Bühnenarbeit, Moderationen oder Interview-Situationen. «Es geht um Personal Branding: Wie positioniere ich mich und wo will ich hin?», erklärt sie. In ihrer vielfältigen Karriere hat auch sie immer wieder Coachings in Anspruch genommen. «Wer wachsen und sich entwickeln will, der braucht ein Gegenüber, das hilft, die eigenen Schwachstellen wahrzunehmen, um neue Wege zu gehen.»

Neue Liebe dank Coaching

Eine ihrer Inspirationen ist der Trainer und Autor Veit Lindau (52). Letzten Sommer hat Berger bei ihm den Online-Workshop «Liebeswerk» besucht. «Ich bin überzeugt, dass ich dank diesem Kurs wieder einen Partner kennengelernt habe. Etwas in mir hat sich verändert – und ich konnte mich wirklich wieder für eine Beziehung öffnen.» Die alleinerziehende Mutter war neun Jahre lang Single. Wer der neue Mann in ihrem Leben ist, will sie vorläufig noch für sich behalten. «Wir sind bald ein Jahr zusammen, und ich bin sicher, es werden noch viele mehr. Aber wir sind nicht in einem Disney-Film, wo alle immer glücklich sind. Ich habe meine Defizite, und niemand spiegelt mir die so klar wie mein Freund.»

Ob man Berger auch wieder auf der Bühne sehen wird? Damit lässt sie sich Zeit, bis sich die Situation endgültig beruhigt hat. «Für mich war Corona eine schmerzhafte Erfahrung, finanziell und emotional. Ich habe lange gebraucht, um mich damit abzufinden.» Vorläufig konzentriert sie sich darum auf Gala-Auftritte an Firmen-Events. Bis es so weit ist, geniesst sie ihre freien Wochenenden. «Die kann ich mit meinem Partner verbringen.
Das wäre mit meinen Bühnenauftritten nicht möglich gewesen.»


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