Die Sprache ist noch immer ein grosses Hindernis und das Land gespalten!» Mit diesem Satz zog Laetitia Guarino (23), die amtierende Schönste des Landes, gestern im BLICK Bilanz zu ihrem Missenjahr.
Ehrlich berichtete sie davon, dass sie unter abgesagten Interview-Terminen wegen ihrer schlechten Deutschkenntnisse oder wegen ihrer geringen Präsenz in der Deutschschweiz litt. Laetitia habe das angespannte Verhältnis zwischen deutscher und französischer Schweiz, dem sogenannten Röstigraben, selbst zu spüren bekommen, wie sie sagt.
«Ich kann das sehr gut nachvollziehen», pflichtet ihr Ex-Miss-Schweiz Kerstin Cook (26) bei. Auch sie hatte während ihrer Amtsperiode 2010 mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. «Ich spreche Deutsch und Englisch, aber weniger gut Französisch. Dies war sicher für meine Präsenz in der Westschweiz nicht von Vorteil.» Auch Cook kenne die Tücken des Röstigrabens. «Denn wenn man nicht alle drei Landessprachen spricht, wird es einfach schwieriger.»
So sieht es auch Christa Rigozzi (32). Die Tessinerin durfte sich 2006 die Krone aufsetzen und spricht bis auf Rätoromanisch alle Landessprachen. «Ich habe in Freiburg und Bern studiert. Meine Interviews konnte ich deshalb auf Deutsch, Französisch und Italienisch geben», so Rigozzi. Ihre Empfehlung, nicht nur an die Miss-Kandidatinnen: «Lernt mindestens eine zweite Landessprache so gut, dass ihr locker darin kommunizieren könnt.»
Miss Schweiz 2013, Dominique Rinderknecht (26), versteht die ganze Aufregung nicht. «Während meiner Amtszeit und auch danach wurden nie Interviews aufgrund unterschiedlicher Muttersprachen abgesagt. Wenn mein Französisch nicht ausreichend war, konnte der Interviewer vielleicht deutsch sprechen oder man unterhielt sich auf Englisch.»
Was denken die aktuellen Miss-Finalistinnen über die Röstigraben-Debatte? Kandidatin Monika Buser (19, BL) antwortet auf die Frage, was sie in der Funktion als Bundespräsidentin ändern würde: «Ich würde eine einzige Landessprache einführen. Es ist doch speziell, dass sich in einem so kleinen Land wie der Schweiz nicht alle untereinander verstehen.»