Auf Spruchbändern forderten sie eine «nicht-sexistische Erziehung» und das Ende sexueller Gewalt insbesondere auch an Schulen und Universitäten. Die Teilnehmer des Protestmarschs waren überwiegend Frauen, aber auch einige Männer nahmen teil. Eine Gruppe von Frauen lief mit nackten Oberkörpern, aber mit bedeckten Gesichtern herum.
Erste Proteste hatte es Mitte April gegeben, nachdem ein mutmasslicher Fall sexueller Belästigung durch einen Professor an der Universität Austral bekannt geworden war. Zahlreiche Universitäten schlossen sich der Protestbewegung an.
Der Fall eines 20 Monate alten Mädchens, das Ende April nach einer mutmasslichen Vergewaltigung starb, sowie verschiedene Vorwürfe sexueller Belästigung gaben den Protesten zusätzlichen Schub.
Im vergangenen Jahr wurden in Chile 22'500 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs gestellt. Die meisten Opfer waren Kinder und Jugendliche. Auch die katholische Kirche in dem südamerikanischen Land sieht sich mit Skandalen um sexuellen Missbrauch konfrontiert.