«Fidlä» (zu Deutsch: Mut beweisen) hatte der Nidwaldner Bauern-Rocker Franz Arnold (38) schon immer. Aber es braucht schon viel Courage, an einem neuen Album zu basteln und gleichzeitig das ganze Leben umzukrempeln. «Es ist viel passiert. Ich liess mich auch zum Bio-Bauern ausbilden», verrät der Familienvater stolz.
Vier Jahre nachdem er sich mit seinem Album «Fidlä ha» an die Spitze der Charts gefetzt hatte, verkroch er sich mit seiner Band Wiudä Bärg nicht nur in ein Tonstudio, um an seinem brandneuen Tonträger «Rebäll» zu basteln. Der auf einem Bergbauernhof oberhalb von Wolfenschiessen NW geborene Musiker verliess in dieser Zeit auch die Innerschweiz und erfüllte sich den Traum vom eigenen Gutshof. «Es war immer mein Wunsch, einmal wie mein Vater Bauer zu werden», erzählt der ausgebildete Forstwart. «Es war aber schwierig, in der Innerschweiz einen Hof zu finden. Immer mehr verschwinden.»
Schwierige Suche nach Bauernhof
Über Inserate wurde Arnold schliesslich im Bündner Prättigau fündig. Er zog mit seiner Familie nach Grüsch, wo er jetzt einen 18 Hektar grossen Betrieb bewirtschaftet. Zum Hof gehören Kühe, Schafe und Hühner. «Wenn es Bio nicht gäbe, wäre ich nicht Bauer geworden», sagt der Volksrocker überzeugt. Seinen Kindern Mauro (5), Aaron (3) und Ronja (2) gefalle es in der Hofidylle, während Ehefrau Corinne (38) den Laden schmeisst. Darin verkauft sie Bioprodukte wie Fleisch, Gemüse und eigenen Alpkäse. «Wir wurden hier im Dorf liebevoll aufgenommen», sagt Corinne glücklich. Und Franz ergänzt: «Inzwischen hat sich hier in der Gemeinde herumgesprochen, dass ich Musik mache.» Mauro, der Älteste, besuche inzwischen den Kindergarten.
Rösser stehlen mit Corinne
Viele Eindrücke hat Arnold jetzt auch auf seinem neuen Album «Rebäll» verarbeitet. Es geht um Loyalität, Freundschaft, Abschied und Freiheit. Auch ein Schlaflied für seine Kinder ist dabei. Die letzten Monate seien intensiv gewesen – «und wenn jetzt ein bisschen Ruhe einkehrt, ist mir das auch recht», meint er. «Aber diese anstrengende Zeit hat mich und Corinne noch enger zusammengeschweisst. Mit ihr kann man Rösser stehlen.» Auf sein neues Album sei er stolz. «Es ist noch rockiger geworden, es klingt wie eine tolle Party.» Menschlich sei er der Gleiche geblieben. «Ein bescheidener Bauer eben, der vom Lebensalltag erzählt, von seinen Gefühlen und Problemen.» Und grinsend meint der Rebell: «Ein bisschen Rache an meinen ‹Feinden› ist auch auf dem Album drauf, zum Beispiel wenn ich über einen ‹Schafseckel› singe.» Wen er damit meint, das behält er diskret für sich.