Chansonnier arbeitet wieder in seinem ersten Beruf
Von der Heide ans Krankenbett

Michael von der Heide ist mit seiner Stimme Seelenbalsam für viele Menschen. Doch auch abseits der Bühne sorgt er für das Wohl vieler Menschen – als Mitarbeiter in einem Pflegeheim.
Publiziert: 17.03.2020 um 23:23 Uhr
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Michael von der Heide arbeitet seit drei Jahren nebenberuflich als Pfleger.
Foto: zvg
Michel Imhof

Ob im Fernsehen, auf der Theaterbühne oder im Musical: Michael von der Heide (48) ist der ganzen Nation als Mann der grossen Unterhaltung bekannt. Was viele nicht wissen: Der Sänger arbeitet seit drei Jahren nebenbei als Pflegefachmann.

Angefangen hat alles vor dreissig Jahren. «Obwohl es schon als Kind mein Traum war, Musiker zu werden, ermahnten mich meine Eltern, zuerst eine richtige Ausbildung zu machen», erzählt der Sänger. «Also setzte ich auf etwas Soziales und wurde Krankenpfleger. Denn ich wollte einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten.»

Die Musik nahm Überhand

Lange Zeit arbeitete er aber nicht in diesem Metier, denn der musikalische Erfolg wurde rasch zu gross. «Ich dachte, vielleicht läuft das mit der Kunst ein paar Jährchen. Dann ging es jedoch richtig ab: Plattenverträge, TV-Shows, Tourneen und Theater hielten mich stets auf Trab.» Die Frage, ob er es sich vorstellen könnte, jemals wieder in seinem ursprünglichen Beruf zu arbeiten, bejahte er in Interviews allerdings immer. «Obwohl das in meinem Umfeld niemand glaubte.»

Seine Bekannten wurden allerdings eines Besseren belehrt. Vor drei Jahren besuchte eine frühere Arbeitskollegin des Sängers sein Konzert in Uznach SG. «Inzwischen ist sie Heimleiterin. Bei einem Gespräch nach dem Auftritt bot sie mir an, bei ihr zu arbeiten. Und traf einen Nerv.» Von der Heide spielte schon länger mit dem Gedanken, als Ausgleich Teilzeit in der Pflege zu arbeiten. Nach einer Schnupperwoche nahm er die frei gewordene 40-Prozent-Stelle als Nachtdienst-Mitarbeiter an. «Ein Schritt, den ich bis heute nicht bereue.»

Er singt den Patienten auch mal ein Ständchen

Seither arbeitet der Musiker in einem Pflegeheim am Zürichsee. Mit Kursen brachte er sein Wissen wieder auf den neusten Stand, viele Tätigkeiten wie Spritzen setzen oder Blut abnehmen seien aber gleich geblieben. «Das ist wie Skifahren, das verlernt man nie», meint er.

Am Beruf schätzt er die Nähe zu den Heimbewohnern. «Viele kennen mich schon aus dem Fernsehen oder der Zeitung. Deshalb haben wir ein sehr vertrautes Verhältnis», erzählt von der Heide. Auch seine Gesangskünste lässt er – trotz Nachtarbeit – nicht ganz aussen vor. «Bei Demenzerkrankten kommt es schon mal vor, dass ich mit ihnen ein Kinderlied oder einen alten Schlager singe, um sie zu beruhigen oder abzulenken.»

In Zeiten des Coronavirus, in der auch von der Heide nicht von Konzertabsagen verschont blieb, ist er froh um sein zweites Standbein. «Ich bin in dieser Notlage natürlich bereit, vollen Einsatz zu leisten», sagt er bestimmt. «Anfangs war ich der singende Pfleger, jetzt bin ich der pflegende Sänger.»

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