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Blick-Reporterin Katja Richard (50) als Statistin beim Geiseldrama-Dreh von Michael Steiner (50)
Zwei Sätze und ein Kugelschreiber

Das Geiseldrama um das entführte Paar Daniela Widmer (38) und David Och (40) wird verfilmt: Blick-Reporterin Katja Richard (51) hat im Film einen kurzen Auftritt - sie spielt eine Journalistin.
Publiziert: 28.10.2021 um 09:30 Uhr
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Aktualisiert: 28.10.2021 um 09:39 Uhr
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Auftritt als Filmstatistin beim Dreh von «Und morgen seid ihr tot»: BLICK-Redaktorin Katja Richard.
Foto: Siggi Bucher
Katja Richard

Zehn Jahre ist es her, seit Daniela Widmer (38) und ihr damaliger Freund David Och (40) in Pakistan von Taliban entführt wurden, erst nach 259 Tagen gelingt dem Schweizer Paar die Flucht. Diese Woche kommt das Geiseldrama «Und morgen seid ihr tot» ins Kino, darin spielt auch Blick-Redaktorin Katja Richard (51) eine kleine Rolle.

Was im Film kaum eine Minute dauert, dafür wurde am Flughafen Kloten einen ganzen Tag lang gedreht: Es ist Szene Nummer 185 im Film, sie spielte sich am 17. März 2012 ab, es ist der Tag, an dem die beiden Geiseln nach über acht Monaten wieder Schweizer Boden unter den Füssen haben. Der Empfang an der Pressekonferenz ist kühl – keiner will glauben, dass dem Paar die abenteuerliche Flucht aus der Taliban-Hochburg auf eigene Faust gelungen ist.

Die kritischen Fragen werden in der Filmszene von echten Journalisten gestellt, Regisseur Michael Steiner (51) hat mich und drei weitere Kollegen als Komparsen engagiert. In der Garderobe kichern wir noch, am Set wird es schon still bevor es heisst: «Ruhe bitte, wir drehen!» Mit der Crew, den anderen Statisten und den Schauspielern sind etwa 80 Leute am Set, es ist, als ob alle zugleich den Atem anhalten, bei «Ton läuft» rollen hinter uns die beiden Kameras los.

Schelkers Augen durchdringen mich

Mein Einsatz kommt zum Glück erst gegen Schluss, die Fragen habe ich mir sicherheitshalber auf meinem Block notiert: «Chöntis au sii, dass mer Sie eifach flüchte la hät? Händ Sie irgendwelchi Bewiis für Ihri Flucht?» Es ist erstaunlich wie nervös und fokussiert man zugleich sein kann, der Satz sitzt, die hellen Augen von Schauspieler Sven Schelker (30) durchdringen mich, er spielt den entführten Ex-Polizisten David Och.

Der erste Take ist durch, das grosse Ausatmen: Es kommt Bewegung in den Raum, Michael Steiner taucht hinter seinem Regiemonitor hervor und gibt mit ruhiger Stimme Anweisungen. Insgesamt drehen wir acht bis zehn Einstellungen, von hinten, seitlich, vorne, mit Nah- und Fernaufnahmen. Bei jedem Take steigen Konzentration und Spannung leicht an, Sven Schelkers Blick scheint mit jedem Mal eindringlicher, mein Tonfall wird schärfer, unbewusst fuchtle ich mit dem Kugelschreiber in seine Richtung.

Das muss Method Acting sein!

In der kurzen Pause kommt Zoe Simijonovic (49) zu mir, die Skript-Supervisorin: «Das ist gut mit dem Kugelschreiber, beim nächsten Take musst du ihn nochmals genau gleich halten.» Im Gegensatz zu mir weiss sie genau, wie das ausgesehen hat – jedes Detail muss stimmen. Dann noch einen Take, Schelkers Augen lodern, ich glaube, er hasst mich!

Das muss Method Acting sein, Schauspielern mit einem solchen Gegenüber macht echten Spass – auch wenn man nur zwei Sätze hat. Bis ich mich mit Kugelschreiber selber auf der Leinwand sehen kann, hat es noch etwas gedauert - jetzt startet der Film in den Schweizer Kinos.

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