Birgit Schrowange (60) über ihren Freund
«Ich bin verliebt wie eine 20-Jährige»

Sie gehört zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen TV. Seit einem Jahr pendelt sie für ihre Liebe zu einem Schweizer zwischen Köln (D) und Lachen SZ. Birgit Schrowange kann sich gut vorstellen, einst hier zu leben.
Publiziert: 24.09.2018 um 14:27 Uhr
|
Aktualisiert: 24.09.2018 um 20:12 Uhr
1/7
Seit einem Jahr sind Birgit Schrowange und Frank Spothelfer ein Paar.
Foto: Getty Images for Madeleine / Franziska Krug
Katja Richard

Zunächst machte sie mit ihrem weissen Haar von sich reden, dann mit einer neuen Liebe: Birgit Schrowange (60) gehört zu den bekanntesten Gesichtern im deutschen TV. Seit einem Jahr pendelt sie zwischen Köln (D) und Lachen SZ. Grund dafür ist Frank Spothelfer (53) – mit ihm ist Schrowange seit letztem Sommer liiert. 

Wie fühlt es sich an, wenn man sich mit 60 nochmals verliebt?
Birgit Schrowange: Genauso wie mit 20. Wir sind seit einem Jahr zusammen, und ich bin noch immer verliebt, ein schönes Gefühl. Natürlich bekommt das ab einem gewissen Alter eine andere Qualität. Man weiss viel besser, was man will und was nicht, man macht weniger Kompromisse, ist reflektierter als in jungen Jahren. Darum ist es ein grosses Glück jemanden zu finden, der zu einem passt. Etwas, was man nicht so leicht aufs Spiel setzt. 

Wie haben Sie Ihren Freund kennengelernt? 
Wir sind uns vor einem Jahr auf einem Kreuzfahrtschiff begegnet. Ich hatte das grosse Glück, dass Frank keine Ahnung hatte, wer ich bin. Er hat lange Zeit in Kolumbien gelebt und gearbeitet. Als er mich gegoogelt hat, ist er aus allen Wolken gefallen. Für ihn spielt meine Bekanntheit aber überhaupt keine Rolle. Es war Liebe auf den ersten Blick. Seither sehen wir uns jedes Wochenende. Wenn einem jemand wichtig ist, kriegt man das auch in einer Fernbeziehung hin. Ich versuche immer, schon am Donnerstag nach Zürich zu fliegen. 

Sieben Jahre Altersunterschied – ist das ein Thema?
Das finde ich sogar besser. Im Dorf, wo ich aufgewachsen bin, sitzen die Grossmütter allein auf den Bänken, weil ihre Männer längst gestorben sind. Darum rate ich meinen Freundinnen immer, einen Jüngeren zu nehmen, dann hat man die Chance, sich gleichzeitig von der Erde zu verabschieden. 

Mit Ihrem weissen Haar sehen Sie blendend aus, wie schaffen Sie das? 
Es ist eine Befreiung, sie nicht mehr färben zu müssen. So fühle ich mich sogar jünger, und ich finde, es sieht auch viel moderner aus. Liebe und Lebensfreude helfen ebenso. Ich trinke Wein, aber nicht jeden Tag, und ab und zu rauche ich sogar eine Zigarette. In die Sonne lege ich mich dafür nur selten. Wichtig ist, dass man alles in Massen macht. Aber ich bin total gegen diese Spritzerei im Gesicht. Das macht nicht jünger, nur künstlicher. Man sollte sich vom Jugendwahn nicht unter Druck setzen lassen. 

Wie gehen Sie damit um? 
Ich bin so alt, wie ich mich fühle, so um die 35 (lacht). Die Frauen machen sich selber Druck, sie haben die Tendenz, sich zu vergleichen und zu verurteilen. Sie meinen, sie müssten zwei Wochen nach der Geburt wieder aussehen wie Heidi Klum. Den meisten Männern fällt es aber nicht auf, ob man Dellen an den Oberschenkeln hat, und sie wollen auch keine Salat-pickenden Püppchen. Und Männer, die eine Frau auf Augenhöhe suchen, sind ohnehin interessanter. Ich geniesse lieber das Leben, statt einem Ideal nachzulaufen, das ich nie erreichen werde.

«Birgit – Lust auf mehr» heisst Ihr neues Magazin, Ihr Lebensmotto? 
Ja, auf jeden Fall. Meine Generation wurde noch dazu erzogen, möglichst bescheiden zu sein und immer den anderen den Vortritt zu lassen. Ich möchte dazu motivieren, das über Bord zu werfen, vor allem die Frauen. Diesbezüglich können sie von Männern echt was lernen. Im Magazin geht es um die Lebenswelt der Frauen 50plus, mir macht das riesigen Spass. 

Sie sind auf der letzten Ausgabe mit Brautschleier abgebildet, gibt es dazu Pläne?
Zu den Frauen, die geheiratet werden wollen, habe ich nie gehört. Ich habe drei Anträge bekommen und sie zum Glück alle nicht angenommen. Sonst wäre ich ja schon dreimal geschieden. Wer weiss, vielleicht heirate ich mit 65, dann könnte ich noch eine silberne Hochzeit erleben. 

Warum wollten Sie nie heiraten? 
Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Damals gab es nur das eine Modell. Die Frau bleibt mit den Kindern daheim und ist vom Mann abhängig. Wenn sie sich ein Kleid oder einen Lippenstift kaufen möchte, muss sie ihren Mann darum bitten. So wollte ich nie sein, eine schreckliche Vorstellung. Auch Koch- und Handarbeitsunterricht war nichts für mich. Für mich war immer klar, dass ich mein eigenes Geld verdienen und unabhängig sein will. Das ist bis heute so geblieben.

Können Sie sich vorstellen, in der Schweiz alt zu werden? 
Bei uns heisst es oft, die Deutschen seien nicht beliebt bei den Schweizern. Aber davon spüre ich gar nichts, die Leute sind immer supernett. In der Schweiz fühle ich mich wie in den Ferien, egal, ob in Lachen, den Bergen oder in Zürich, es ist ein Bilderbuch-Land, das mich immer wieder aufs Neue begeistert. Ich kann mir gut vorstellen, dass es mein Lebensmittelpunkt wird, wenn ich mal nicht mehr arbeite. 

Seit 40 Jahren am TV

Nach ihrer Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notargehilfin, begann Birgit Schrowange (60) 1978 beim Westdeutschen Rundfunk und nahm Schauspielunterricht. Nach diversen Stationen bei öffentlich-rechtlichen Sendern, wechselte sie 1994 zum Privatsender RTL. Dort moderiert sie seit 24 Jahren die Infotainment-Sendung «Extra». Die Moderatorin lebt in Köln (D), war nie verheiratet und hat einen 18-jährigen Sohn.

Nach ihrer Ausbildung zur Rechtsanwalts- und Notargehilfin, begann Birgit Schrowange (60) 1978 beim Westdeutschen Rundfunk und nahm Schauspielunterricht. Nach diversen Stationen bei öffentlich-rechtlichen Sendern, wechselte sie 1994 zum Privatsender RTL. Dort moderiert sie seit 24 Jahren die Infotainment-Sendung «Extra». Die Moderatorin lebt in Köln (D), war nie verheiratet und hat einen 18-jährigen Sohn.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?