Ihre vier Augen überstrahlen alles. Auch die Gesichtsmasken trüben nicht das Glück von Bestsellerautorin Milena Moser (56, «Die Putzfraueninsel») und Victor-Mario Zaballa (63). An ihrem Wohnort in San Francisco, gaben sie sich nun das Jawort. Für die Zürcherin ist es die dritte Ehe. Als sie vor fünf Jahren in die USA auswanderte, wandelte sich die Freundschaft zum mexikanischen Künstler und Indianer, immer mehr in Liebe. Sie wusste, dass seine Krankenakte ein Telefonbuch füllte. Nieren- und Herzprobleme waren jedoch nie grösser als ihre Zuneigung – im Gegenteil.
Ihre Hochzeit wurde kurzfristig vollzogen, weil sie als «nachweislich dringlich», angesehen worden war. Davon habe sie aber erst am Abend davor erfahren. Mit immer noch geltenden Lockdown-Regeln, beschreibt sie in ihrer aktuellen SonntagsBlick-Magazin-Kolumne «Was wichtig ist und was nicht», ihren schönsten Tag wie folgt: «Wir durften niemanden mitbringen, nicht einmal einen eigenen Füllfederhalter, um die Urkunde zu unterschreiben. Wir durften uns nicht unter der prachtvollen Kuppel fotografieren lassen und keinen Champagner einschmuggeln.»
Rote Papierschnipsel statt Rosenblüten
Die Standesbeamtin habe sie angewiesen, auf der linken Seite des Tisches zu bleiben. Sie selber und ihre Zeugin blieben auf der anderen Seite. Immerhin sei das Pult statt mit Rosenblüten mit roten Papierschnipseln bestreut gewesen. «Ein bisschen Romantik muss ein», so die Erklärung der Beamtin.
Für sie beide sei es trotzdem romantisch gewesen. «Auch wenn die traditionellen Eheversprechen durch Maske und Schutzschild etwas vernuschelt klangen, lächelten und nickten wir im stillen Einverständnis. «In guten wie in schlechten Zeiten, in reichen und armen Zeiten, in Gesundheit und Krankheit», hätten sie dies nachgesagt. «Das sind keine hypothetischen Zukunftsvisionen, das ist unser Leben. Unser gemeinsames Leben», so Milena Moser.
Das Picknick feierten sie auf dem Wohnzimmerboden
Keine 20 Minuten später hätten sie wieder auf der Strasse gestanden. Mit dem Plan, irgendwo auf dem Land an einem stillen Ort bei einem Picknick mit Champagner und selbst gebackenem Schokoladenkuchen die Hochzeit zu feiern. Doch daraus wurde nichts. «Auf dem Land werden die Schutzmassnahmen strikt eingehalten. Jede Zufahrt zu einem Park oder Strand, war weitläufig abgesperrt.» So hätten sie den Hochzeitskuchen zu Hause gegessen, auf einer Decke auf dem Wohnzimmerboden. Sie sagt: «Es war ein perfekter Tag. Der beste.»