Am ersten Juni-Wochenende kann sich die Bevölkerung ein Bild der umfangreichen, zusammen mit der Denkmalpflege vorgenommenen Renovation machen. Schloss Schadau lädt zum Tag der Offenen Tür.
Das Schloss kam 1925 in den Besitz der Stadt Thun. Seit Jahrzehnten beherbergt das von einem englischen Park umgebene Schlösschen einen Restaurationsbetrieb.
Neu auch ein Hotel
Das bleibt auch in Zukunft so. Mehr noch: Im Zug der Sanierung wurden im Obergeschoss neun Zimmer eingerichtet, so dass das Haus nun auch ein Dreistern-Hotel ist. Die Gastronomie richtet sich bewusst an ein breites Publikum, was sich auch in der Menukarte niederschlägt.
Betriebsleiter Roger Lehmann will eine Küche, bei der regionale Produkte im Vordergrund stehen: «eine grundehrliche Küche, statt elitärer Gourmet-Cuisine», wie er sagt.
Mit dem 9,9 Mio. Franken teuren Umbau wurde nicht nur denkmalpflegerischen Aspekten Rechnung getragen, sondern auch modernen Betriebsabläufen der Gastronomie. Wie bisher kann das Schloss auch für Feiern und Anlässe gebucht werden.
Seit dem Mittelalter befand sich am Aareausfluss aus dem Thunersee ein Landgut, wie aus der Zeitschrift «unsere Kunstdenkmäler: Mitteilungsblatt für die Mitglieder der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte» aus dem Jahr 1972 hervorgeht.
Damals ein archektonisches Monstrum
1837 kaufte die vornehme Neuenburger Familie de Rougemont das Anwesen. Denis Alfred de Rougemont-de Pourtalès machte sich daran, das Areal umzugestalten und ein neues Schloss zu bauen. Das Schloss wurde damals als «architektonisches Monstrum» kritisiert, weil es verschiedene Stilrichtungen spielerisch vereinte. Später wurde das Schlösschen jedoch hoch geschätzt.
1925 kam es in die Hände der Stadt Thun. In den oberen Räumen organisierte die Kunstgesellschaft Thun eine Kunstausstellung. Die Parterreräume wurden dem gemeinnützigen Frauenverein für ein alkoholfreies Restaurant verpachtet. Später mauserte sich die Schadau zu einem weit herum bekannten Gourmet-Restaurant.
(SDA)
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