«Mer mache dicht» hiess das Motto der Basler Fasnacht 2016, das auf das Ladensterben anspielte. «Dicht» machte in den drei Tagen auch der Himmel. So fand der Cortège am Mittwochnachmittag wie schon am Montag unter einer dicken grauen Wolkendecke statt. Nach Nieselregen am Morgen blieb der Nachmittag jedoch trocken.
Darüber, dass es an der Basler Fasnacht 2016 über weite Strecken trocken blieb, zeigte sich der Obmann des Fasnacht-Comités, Christoph Bürgin, zufrieden: Dies sei jeweils das Wichtigste. Mit einem Himmel, der dicht - oder zu - ist, könnten Fasnächtler leben.
Beim zweiten Cortège standen die Comité-Mitglieder erneut entlang der Route, zogen traditionsgemäss die Hüte vor den einzelnen Gruppen und machten sich Notizen. Diese Kontrolle entscheidet über die Subventionen, die das Comité aus den Einnahmen etwa des Plakettenverkaufs an alle angemeldeten aktiven Fasnächtler ausschüttet.
Insgesamt waren heuer 465 «Fasnachts-Einheiten» beim Comité für den Cortège angemeldet: Cliquen, Wagen, Guggenmusiken, Chaisen (Pferdekutschen) und andere. Die ausgespielten Sujets reichten von Urban Gardening über die Regulierungswut der Behörden bis zum Verhältnis Schweiz-Europa.
Im Vordergrund standen jedoch düstere Themen zu Basel, Politik oder der Gesellschaft. Es sei diesmal eine sehr ernste Fasnacht gewesen, resümierte Bürgin. Die messerscharfen und teils bissigen Sujets seien jedoch genau das, was das Comité gerne sehe.
Die Alten Stainlemer etwa nannten ihr Sujet «Völggerball» und setzten sich bitterböse mit der aktuellen Flüchtlingsthematik auseinander. Eine grosse rote Faust war auf die Laterne des Dupf-Clubs gemalt: «Patriotischi Extremfasnächtler gege d'Infiltrierig durch Asyllandschäftler» hiess es, kurz: PEGIDA.
Oft im Visier war ferner der gesperrte FIFA-Präsident Sepp Blatter, bei den internationalen Themen schossen die Cliquen auch gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Viele Wagencliquen waren derweil vom Grossanlass «White Dinner» angetan, der im vergangenen Herbst auf den Strassen der Basler Innerstadt durchgeführt worden war.
Nach dem Cortège stand den Fasnächtlern eine letzte Nacht bevor, um nochmals zu Trommel- und Piccoloklängen oder dem «Schränzen» der Guggenmusiken durch die Gassen zu ziehen. In den Cliquen-Kellern und Restaurants waren nochmals die Schnitzebänkler unterwegs.
«Dicht» macht die Basler Fasnacht jeweils mit dem «Ändstraich» am Donnerstag um kurz vor vier Uhr früh. «Morgestraich - vorwärts marsch!» heisst es dann wieder am 6. März 2017.