So beschwerte sich der kanadische Popstar Justin Bieber ("Sorry") umgehend über die stilistische Einordnung seiner jüngsten Grammy-Nominierungen. Noch krasser fiel die Kritik des R&B- und Hip-Hop-Musikers The Weeknd aus.
Bieber war am Dienstag in vier Kategorien nominiert worden - dreimal davon unter Pop, auch mit dem Album «Changes». Aus Biebers Sicht ein Fehler: «"Changes» war und ist ein R&B-Album. Es ist seltsam, dass es nicht als solches anerkannt wird», hiess es in einer Stellungnahme des Sängers auf Instagram.
Von den Akkorden über die Melodie bis zu zu Gesangsstil und Drums sei seine neue Platte «unbestreitbar und unverkennbar» ein R&B-Album. Sein Statement ergänzte Bieber mit den Worten: «Bitte versteht dies nicht als Undankbarkeit, es sind lediglich meine Gedanken. Nehmt sie an oder nicht.»
Der Kanadier Abel Makkonen Tesfaye alias The Weeknd, einer der zurzeit in den Charts erfolgreichsten Musiker Nordamerikas, war bei den Nominierungen gänzlich leer ausgegangen. «Die Grammys bleiben korrupt. Ihr schuldet mir, meinen Fans und der Industrie Transparenz ...», schrieb er auf Twitter. Zuletzt hatte sein Album «After Hours» in den US-Charts abgeräumt. The Weeknd gewann auch schon mehrere Grammys - das letzte Mal 2018.
Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass der Sänger beim American-Football-Grossereignis Super Bowl 2021 in der Halbzeitshow auftreten soll. Dies könne ihn nun eine Nominierung gekostet haben, schrieb das Promi-Portal «TMZ». Demnach hätten die Grammys The Weeknd exklusiv für ihre Award-Show buchen wollen.
Kritische Worte fand auch die Rapperin Nicki Minaj. Sie war zwar dieses Jahr nicht im Nominiertenfeld, dafür aber 2012 in der Kategorie «Bester neuer Künstler» - und damals ging sie leer aus. Geht es nach der Musikerin, lag das womöglich an ihrer Hautfarbe: «Sie gaben (den Award) dem weissen Mann Bon Iver», schrieb Minaj jetzt. Und das, obwohl sie sieben Songs zeitgleich in den Charts gehabt habe.
Die Grammys zählen zu den begehrtesten Musikpreisen der Welt, sie werden in rund 80 Kategorien vergeben. Etwa 13'000 Mitglieder der veranstaltenden Recording Academy entscheiden über die Preisträger. Die aktuellen Nominierungen umfassen den Zeitraum vom 1. September 2019 bis zum 31. August 2020.
US-Sängerin Beyoncé geht mit den grössten Siegchancen in die Verleihung. Die 39-Jährige sammelte neun Nominierungen in acht Kategorien ein. Die für den 31. Januar 2021 geplante Grammy-Gala soll vom Comedian Trevor Noah ("Daily Show") moderiert werden.
(SDA)
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