Gezeigt werden Underground-Arbeiten ebenso wie bekannte Mainstream-Superhelden-Comics und Originalzeichnungen von Künstlern wie Ralf König und Alison Bechdel.
Die Genres der queeren Comics reichten von autobiografischen und historischen Themen bis zu erotischen Geschichten und Reise-Erzählungen, sagte Ausstellungskurator Hannes Hacke am Mittwoch.
Neben «echten» Superhelden mit Superkräften vor allem aus dem US-amerikanischen Comic zeigt die Schau, die von 22. Januar bis 26. Juni zu sehen ist, auch Antihelden und Helden des Alltags. Darüberhinaus werden die Biografien der Comic-Autoren beleuchtet, die oft heldenhaft viel Kraft und Mut brauchten, um sich gegen Vorurteile und Diskriminierung durchzusetzen. Auch von der Zensurgeschichte der Comics erzählt die Ausstellung.
Werke von Stars der queeren Comicszene wie dem Finnen Tom of Finland, dem Japaner Gengoroh Tagame, dem Spanier Nazario oder der Deutsch-Amerikanerin Naomi Fearn sind ebenso zu sehen wie Arbeiten unbekannterer Künstler. Zu den frühesten Werken der US-Underground-Comic-Szene gehört Superheld Brown Bomber - der von Rupert Kinnard 1979 geschaffene erste schwule Schwarze mit Superkräften im Comic.
Im US-Mainstream-Comic gebe es zum Beispiel die schwule Figur Northstar aus dem Marvel-Superheldenteam «Alpha Flight», die dann 2012 in einer Geschichte geheiratet habe, so Kurator Hacke. Mit Figuren wie dem Condom Man und den Stigma Fighters wird auch das Thema Aids/HIV und Aufklärung im Comic aufgegriffen. Die Ausstellung wurde von einem internationalen Kuratorenteam erarbeitet, zu dem auch der US-Comic-Experte Justin Hall aus San Francisco gehörte.
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