Ausstellung
«SBB CFF FFS» - Beispiel Schweizer Designgeschichte

Architektur, Industriedesign und visuelle Kommunikation der Schweizerischen Bundesbahnen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung "SBB CFF FFS" im Museum für Gestaltung an der Ausstellungsstrasse in Zürich. Die Schau dauert vom 3. August 2019 bis 5. Januar 2020.
Publiziert: 02.08.2019 um 14:02 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2019 um 16:53 Uhr

Mit Originalobjekten, Fotografien, Plakaten, Video- und Klanginstallationen dokumentiert der Kurator Andres Janser die Designgeschichte der SBB seit ihren Anfängen im Jahr 1902, wobei er auch die Mobilität der Zukunft zum Thema macht.

Den grossen Museumsraum an der Ausstellungsstrasse hat Janser in eine Bahnhofshalle verwandeln lassen. Inmitten der zahlreichen Exponate dreht eine Modelleisenbahn ihre Runden. Holzschienen laden die Besucherinnen und Besucher dazu ein, eine eigene Bahnstrecke zu bauen. Das Publikum kann sich aber auch auf alte Zugsitze niederlassen und diese mit neuesten Entwürfen vergleichen.

Ein Unternehmen, das dem ganzen Land gehört: Dies verkörpert Hans Hartmanns Firmensignet mit Schweizerkreuz. Josef-Müller-Brockmann kombinierte dieses Signet mit blauen Tafeln zu Bahnhof-Ortsschildern und mit dem Firmenkürzel zum Logo. Sein Informationssystem ermöglicht es bis heute, die wachsenden Passagierströme zu lenken, wie das Museum für Gestaltung schreibt.

Auch bei der Plakatwerbung setzten die SBB in den ersten Jahrzehnten auf bedeutende Gestalter wie Emil Cardinaux, Hans Erni oder Herbert Leupi. Ab den 1950er-Jahren schmiedete der Textchef Werner Belmont ebenso eingängige wie langlebige Verse. Visuell umgesetzt wurden sie von Hans Thöni ("Der Kluge reist im Zuge") oder Mark Zeugin ("Gute Idee SBB").

Mit dem Aufkommen des Marketings in den 1980er-Jahren prägten und prägen mehrjährige Kampagnen von Agenturen wie GGK oder Jung von Matt den Auftritt der SBB.

Weitere Stichworte der Ausstellung sind das Viadukt von Rochettaz von 1902, Otto und Heinrich Pfisters Leichtstahlwagen 3. Klasse von 1937, Hans Hilfikers Bahnhofuhr mit der roten Sekundenkelle von 1944, die Zugführer-Dienstbekleidung von 1985 oder der von Santiago Calatrava und Werner Rüeger entworfene Bahnhof Stadelhofen in Zürich und das markante Basler Stellwerk, das nach Plänen von Herzog & de Meron gebaut wurde.

In jüngerer Zeit hat sich der Ausbau des Schienennetzes zunehmend unter den Boden verlagert. Zu erwähnen sind vor allem die Tunnels der Bahn 2000 und jene der NEAT. Dank seiner weiträumigen unterirdischen Erweiterung kann der Hauptbahnhof Zürich mehr als ein Drittel der landesweit täglich 1,25 Millionen Bahnpassagiere bewältigen.

Die grosse Bedeutung, die Bahnhöfen im Städtebau auch im 21. Jahrhundert zukommt, zeigen exemplarisch Kontroversen um den Hauptbahnhof Zürich - vom gescheiterten Projekt HB Südwest bis zur realisierten Europaallee.

(SDA)

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