Die als «Schlafender Löwe» bekannte, knapp sieben Zentimeter lange Perle ging am Donnerstagabend an einen japanischen Bieter, wie das Auktionshaus Venduehuis mitteilte. Damit blieb der Kaufpreis hinter den Erwartungen des Anbieters zurück.
Das Auktionshaus hatte den Wert der rund 120 Gramm schweren Perle vor der Versteigerung auf 340'000 bis 540'000 Euro geschätzt. Mit fast sieben Zentimetern Länge zählt sie zu den weltweit grössten Perlen überhaupt.
Der «Schlafende Löwe» war wahrscheinlich im 18. Jahrhundert in chinesischen Gewässern herangewachsen, womöglich im Perlfluss. Um 1765 brachte ein Händler der Niederländischen Ostindien-Kompanie die riesige Perle nach Batavia, das heutige Jakarta, wo sie in den Besitz des Buchhalters der Kompanie, Hendrik Coenraad Sander, kam.
Nach Sanders Tod wurde die Perle 1778 in Amsterdam versteigert, die russische Zarin Katharina die Grosse erhielt den Zuschlag. Sie liess die Perle bis 1796 in der Eremitage in St. Petersburg ausstellen. In den turbulenten Jahren nach Katharinas Tod verschwand die Perle und tauchte schliesslich in Polen wieder auf.
1865 wurde sie von einem niederländischen Goldschmied erworben und blieb für Generationen in dessen Familie, bevor die Amsterdamer Perlengesellschaft sie erwarb. Diese trennte sich nun vom «Schlafenden Löwen».