Am Tag ihres Todes, hätte Amy Winehouse eigentlich am Paléo Festival in Nyon VD auftreten sollen. Doch dazu ist es nicht mehr gekommen. Die Sängerin mit der kraftvollen Soul-Stimme war tot in ihrem Haus in Camden Town, London, aufgefunden worden. Als Ursache wurde eine Alkoholvergiftung angegeben. Ihr älterer Bruder Alex behauptete allerdings, dass Bulimie, unter der Winehouse seit ihren Teenagerjahren gelitten hatte, eine der Ursachen gewesen sei.
Winehouse wurde am 14. September 1983 in Enfield, einer Kleinstadt nördlich von London, als Tochter jüdischer Eltern geboren. Schon früh kam sie mit Musik in Berührung, ihre Grossmutter väterlicherseits war Sängerin und ihre Eltern liebten den Jazz. Im Alter von 14 Jahren kaufte sie sich eine Gitarre und komponierte ihre ersten Songs.
2003 veröffentlichte sie ihr Debütalbum «Frank», doch erst 2006, mit dem berührenden und autobiografischen zweiten Album «Back to Black», katapultierte sie sich mit Songs wie «Rehab» auf die internationale Bühne. Es folgten Auszeichnungen, wie diverse Grammys, 2007 der Brit Award als beste britische Solokünstlerin oder im selben Jahr der MTV Europe Music Award.
Ihre unverwechselbare Frisur und das von den 1960er Jahren inspirierte Kleopatra-Make-up waren ihr Markenzeichen, aber es war vor allem ihr unglaubliches stimmliches Timbre, mit dem sie die Herzen und die Anerkennung der Fans auf der ganzen Welt eroberte.
2007 heiratete sie Blake Fielder-Civil, der zumindest einen Teil dazu beigetragen hat, dass sie in die Drogensucht abgeglitten ist. Nach einer giftigen Beziehung, wie sie selbst einräumte, liess sie sich 2009 scheiden.
Nach der Trennung und einem Drogenentzug, verfiel die Sängerin dem Alkohol. Deshalb wurde ihre, wie sich herausstellen sollte, letzte geplante Europatournee abgesagt. Vorgesehen war neben eben jenem Auftritt am Paléo-Festival in Nyon auch einer am Moon&Stars in Locarno.
Aus Anlass ihres 28. Geburtstags am 14. September 2011 gründete Amys Familie die Amy Winehouse Foundation, eine gemeinnützige Stiftung, die benachteiligten und gefährdeten jungen Menschen helfen soll. Und 2015 erschien der preisgekrönte Dokumentarfilm «Amy"; er schildert das turbulente Leben dieser letztlich tragischen Künstlerin.
(SDA)
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