Mit ihrem Brachialhumor über Fellatio und den Irrsinn des Sex, den Wahnsinn des Datings und warum sie noch immer Single ist, hat Amy Schumer (34) die Comedywelt erobert. Über ihre TV-Show «Inside Amy Schumer» lachen Millionen Amerikaner, vielen gilt sie als «lustigste Frau der Welt». Am Samstag feierte die New Yorkerin Europa-Premiere ihrer selbst geschriebenen Komödie «Dating Queen» (Kinostart in der Schweiz: 13. 8.) auf der Piazza Grande in Locarno TI.
BLICK: Frau Schumer, glauben Sie wirklich, dass Monogamie eine Illusion ist?
Amy Schumer: Für Leute wie meine Schwester ist sie realistisch. Und dann bin da noch ich (lacht). Aber ich werde im Gegensatz zu einem Mann als Schlampe angesehen, wenn ich One-Night-Stands habe.
Die Amy in «Dating Queen» trifft Typen, die heiss werden, wenn sie im Bett über Proteine und Fitness sprechen, Sport-Dirty-Talk also. Sie waren mal mit einem Wrestler liiert ... Wie autobiografisch ist dieser Film?
Sehr. Ich habe meinem Ex auch das Herz gebrochen. Ich hasse Sport. Zum Glück muss ich nicht mehr an solche Events und so tun, als ob es mich interessieren würde.
Welche Ihrer privaten Sexgeschichten hat es eigentlich nicht in den Film geschafft?
(Überlegt) Ich hatte mal einen Typen, der darauf stand, mich beim Porno-Gucken zu erwischen.
Weil Sie so offen darüber witzeln, werden Sie als Botschafterin der neuen Emanzipation gesehen. Ist es denn wirklich emanzipiert, als Frau so derb über Sex zu sprechen?
Es ist schon extrem, wie die Leute reagieren. Nehme ich das Wort Analsex in den Mund, denken gleich alle, ich sei versaut!
Sie sind ein Vorbild für junge Mädchen! Sie witzeln über Ihre Figur, zeigen, dass man auch mit Cellulite Minis tragen kann.
Ob Beyoncé oder Kim Kardashian: In der Öffentlichkeit wird nur dieses eine Frauenbild als schön angesehen, auf allen Kanälen haben die das gleiche Gesicht. Ich will beweisen, dass auch Frauen, die nicht in diese Schublade passen, sexy und es vor allem wert sind, geliebt zu werden.
Sind Sie eine Feministin?
Selbstverständlich! Mit Frauen, die sich nicht als Feministin sehen, ist etwas falsch. Feministinnen wurden einst als BH-verbrennende Bestien dargestellt. Eine Bestie bin ich nicht, aber auch ich trage keine Büstenhalter!