Albumrelease
David Hasselhoff covert Rock-, Pop- und Countryhits

Mit der Coverversion "Looking For Freedom" feierte David Hasselhoff seinen grössten Hit. Auf seinem neuen Album "Open Your Eyes" wagt sich der Schauspieler und Sänger mit Gästen an Songs von David Bowie, Echo And The Bunnymen und Frank Sinatra. Kann das gutgehen?
Publiziert: 25.09.2019 um 16:51 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2019 um 16:53 Uhr

David Hasselhoff veröffentlicht ein in mehrfacher Hinsicht überraschendes Album. «Open Your Eyes» ist eine bunte Zusammenstellung von Coverversionen bekannter und weniger bekannter Songs aus völlig unterschiedlichen Genres. Dafür hat sich «The Hoff» die Unterstützung vieler prominenter Musiker geholt, die man nicht unbedingt in einem Tonstudio mit dem «Baywatch"-Star erwartet hätte.

Den politischen Titelsong veröffentlichte die Post-Punk-Supergroup Lords Of The New Church ursprünglich 1982. Hasselhoff bleibt nah am Original, nur die Produktion ist wuchtiger. James Williamson, früher Mitglied der Kult-Punkband The Stooges um Iggy Pop, spielt Gitarre. Fast vergessene Rock- und New-Wave-Klassiker wie «I Melt With You» (Modern English) oder «Head On» (The Jesus And Mary Chain) macht sich Hasselhoff mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit zu eigen, während legendäre Gitarristen wie Elliot Easton (The Cars) und Steve Stevens (Billy Idol) für einen starken Sound sorgen.

Nicht so gut funktioniert seine Version von «Sugar Kisses» (Echo And The Bunnymen), auch weil Hasselhoff mit 67 nicht die Höhen des jungen Ian McCulloch erreicht. Dafür punktet die Nummer instrumental dank der kürzlich in Originalbesetzung reformierten New-Wave-Musiker von A Flock Of Seagulls, die für «The Hoff» im Studio standen. Als die Band aus Liverpool 1982 mit «I Ran (So Far Away)» ihren grössten Hit hatte, startete Hasselhoff gerade mit K.I.T.T. in «Knight Rider» den Motor.

David Bowies Klassiker «Heroes» hatte Hasselhoff schon bei einigen Konzerten zum Besten gegeben. Für Puristen mag das einem Akt von Blasphemie gleichkommen. Doch diese Kooperation mit Produzent und Filmkomponist Tyler Bates ("Watchmen") geht in Ordnung.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist hingegen «Sweet Caroline". Der alte Gassenhauer von Neil Diamond ist bei «Hoff"-Konzerten auch schon Standard. Für die elektrolastige Neuauflage zeichnet Frontmann Al Jourgensen von der Industrial-Metal-Band Ministry verantwortlich - vielleicht die grösste Überraschung auf dem Album. Als der im Gesicht tätowierte und gepiercte Jourgensen vor einem Jahr auf Instagram ein Foto mit Hasselhoff postete, dachten Ministry-Fans an einen Scherz.

Ziemlich kitschig geraten sind die Neuauflagen von Glenn Campbells «Rhinestone Cowboy», auf dem die 82 Jahre alte Country-Rock-Legende Charlie Daniels gastiert, und Gordon Lightfoots Ballade «If You Could Read My Mind". Witzig: Mit Tracii Guns von der US-Hardrockband L.A. Guns nahm «The Hoff» den Whitesnake-Hit «Here I Go Again» auf. Zum Abschluss singt er lässig Frank Sinatras «That's Life".

Die Liste renommierter Musiker auf «Open Your Eyes» ist genauso erstaunlich wie die Auswahl der Songs. Noch erstaunlicher ist aber, dass David Hasselhoff auf seine alten Tage ein richtig unterhaltsames Album gemacht hat, das mit seinem kräftigen im Stil der 80er Jahre arrangierten Sound richtig Spass macht.

«Ich bin schockiert. Gute Arbeit, Hoff!», schrieb passend ein Nutzer bei Youtube unter dem Musikvideoclip von «Open Your Eyes". Auch andere kommentierten erstaunt. Die Hemmschwelle, ein ganzes Album von «The Hoff» zu kaufen, ist vielleicht trotzdem gross. Aber in Zeiten des Streamings kann man das ja auch so heimlich zuhause hören.

(SDA)

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