Adieu Kurt Felix!
Prominente verneigen sich vor ihm

Schweizer Prominente sind erschüttert über den Tod ihres Freundes, der TV-Legende Kurt Felix.
Publiziert: 19.05.2012 um 15:02 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 18:26 Uhr
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Doris Leuthard.
Foto: Keystone
Von André Häfliger, Marcel Odermatt, Frank Hubrath und Tino Büschlen

Am Mittwoch ist Fernsehlegende Kurt Felix einem langjährigen Krebsleiden erlegen.

Seine Freunde, darunter auch viele bekannte Gesichter aus der Schweizer Show- und Kulturszene sowie Politiker, trauern um ihn:

Eveline Widmer-Schlumpf (56), Bundespräsidentin: «Kurt Felix hat Fernsehgeschichte geschrieben, Millionen von Menschen zum Lachen gebracht. Wer erinnert sich nicht an den Ausspruch: ‹Söll emol cho!› Sein Humor war nie verletzend. Bei ihm spürte man, dass er die Menschen gernhatte und sie respektierte. Kurt Felix wird mir als ausser­gewöhnliche Persönlichkeit und begnadeter Entertainer in Erinnerung bleiben. Seiner Frau Paola und seinen Angehörigen spreche ich mein herzliches Beileid aus und wünsche ihnen in dieser schweren Zeit viel Kraft.»

Doris Leuthard (49), Bundesrätin: «Mit grossem Bedauern habe ich vom Tod von Kurt Felix erfahren. Er hat die Schweizer TV-Unterhaltung geprägt und bereichert, sogar über die Grenzen hinaus. Mit Kreativität, Innovation, feinem Witz und Humor – auch sich selber auf die Schippe nehmend – hat er uns viele vergnügliche und unvergessliche TV-Augenblicke beschert. Kurt Felix wird fehlen. Aber er wird mir immer mit seinem Schmunzeln und seiner menschenfreundlichen Ernsthaftigkeit in Erinnerung bleiben.»

Volker Herres (54), ARD-Programmdirektor: «Wir sind alle sehr betroffen und traurig. Mit Kurt Felix haben wir einen der ganz Grossen verloren. Wir trauern um einen begnadeten Entertainer. Felix hat Fernsehsendungen entwickelt, die Millionen Menschen Spass und Freude bereitet haben. Die ARD verbeugt sich in Dankbarkeit.»

Max Sieber (69), TV-Regisseur: Wir sind alle sehr traurig. Kurt und ich durften während fast 30 Jahren zusammen alle seine grossen TV-Shows gestalten. Kurt bestach mit seiner Professionalität, seiner Gradlinigkeit, seiner Loyalität. Er machte nur Sendungen, die er auch selber hätte sehen wollen – das war seine Stärke, sein Rezept. Als Mensch hat mich Kurt stets durch seine Offenheit, Ehrlichkeit und seinen Humor begeistert.

Frank Baumann (54), Satiriker: «Die Schweiz verliert einen wahnsinnig gescheiten Unterhaltungsdenker. Er war ex­trem kreativ und konnte sich wie kein anderer ins Publikum hineinversetzen. Privat war Kurt Felix ein sehr bescheidener und ehrlicher Mensch.»

Christoph Blocher (71), alt Bundesrat: «Kurt Felix hatte nur ein Ziel: Er wollte den Leuten eine Freude machen. Er war ein grosser Unterhaltungskünstler. Dabei war er nie moralisierend, nie belehrend. Die Menschen zeigten ihm dafür tiefe Dankbarkeit. In den letzten Jahren führte Kurt Felix einen bewundernswerten Kampf gegen seine Krankheit. ­Seine Frau Paola war immer eine grosse Stütze. Wir gingen jeden Sommer auf eine gemeinsame Wanderung, ohne viel zu politisieren. Ich wusste aber, dass ihm die Unabhängigkeit der Schweiz am Herzen lag. Vor gut zwei Monaten kam es zum letzten Treffen in seinem Haus. In nächster Zeit wollten wir uns wieder sehen. Dazu kommt es jetzt leider nicht mehr. Das macht mich traurig.»

Karl Dall (72), Entertainer: «Kurt Felix war mehr als nur Moderator der Sendung ‹Verstehen Sie Spass?›. Er war ein guter, enger Freund von mir und meiner ganzen Familie. Nachdem er mich für die erste grosse Samstagabend-Show ‹reingelegt› hat, wurde ich sofort fest in die Sendung aufgenommen, war über Jahre der ‹Filmvorführer› und am ‹Spass-Telefon›. Ein Schweizer gab mir eine Riesenchance im deutschen Fernsehen! Meine Gedanken sind bei ihm, aber auch bei seiner Paola!»

Jürg Marquard (66), Verleger: «Ich bin traurig und bestürzt. Meine Gedanken sind ganz bei Paola, der ich viel Stärke und Kraft zuspreche. Mit Kurt Felix ist nicht nur ein grossartiger Entertainer, sondern auch ein toller Mensch von uns gegangen. Von seinen vielen menschlichen Qualitäten, die ich erleben durfte, habe ich am meisten seine Geradlinigkeit und seine absolute Unabhängigkeit in der Meinungsbildung und Äusserung bewundert. Ich werde Kurt vermissen.»

Roman Kilchsperger (42), TV-Moderator: «Ich weiss noch, als ich Kurt zum ersten Mal getroffen habe – ich war so richtig aufgeregt! Und eigentlich war ich im Gespräch mit ihm immer etwas nervös. Er hat seine Aura bis zuletzt nicht verloren. Einen Kurt Felix wird es im Schweizer Fernsehen nie mehr geben!»

Roger de Weck (58), SRG-Generaldirektor: «Kurt Felix hat mit seiner unverkennbaren Handschrift und seinem Sinn für die Schweiz TV-Geschichte geschrieben. Er zählte zu denen, die dieses Land verkörperten. Selbst als er längst nicht mehr am Bildschirm auftrat, blieb die Nähe zwischen ihm und dem Publikum bestehen. Felix hat das Schweizer Fernsehen geprägt, das ihm wunderbare Sendungen, aussergewöhnliche Erfolge und die ganz besondere Verbundenheit mit dem Publikum verdankt.»

Adolf Ogi (69), alt Bundesrat: «Waren die Sendungen von Kurt Felix angesagt, versammelte man sich um den Fernsehapparat wie vor einem Kaminfeuer in kalten Tagen. Man hatte Vorfreude, erwärmte sich und hatte diese schönen Gefühle weiter, als seine unvergesslichen TV-Shows zu Ende waren. Felix war eine Ikone des Schweizer Fernsehens, hat dieses geprägt mit seiner Leistung, seiner Intuition und seinen Ideen. ‹Söll emol cho!› und ‹Freude herrscht› sind wie Bruder und Schwester. Nie werde ich Kurt vergessen, wie er mich ermuntert hat, meine ‹Tannenbaum-Neujahrsansprache› im Jahr 2000 so zu gestalten. Ich zweifelte, fragte am Schluss ihn. Kurt ging selber an den Lötschbergtunnel und sagte mir: ‹Mach es, Dölf!›»

Sandra Studer (43), TV-Moderatorin: «Ich bin sehr traurig und denke fest an Paola. Sie waren so lange so eng verbunden miteinander, wie schwierig muss es jetzt für sie sein! Ich habe für Kurt immer Respekt und höchste Achtung empfunden. Fernsehen war kein Job für ihn, kein Brotverdienst. Seine Leidenschaft und Hingabe waren beneidenswert und machen ihn als Fernsehpionier unsterblich. Stundenlang konnte ich ihm zuhören, wenn er seine herrlichen Anekdoten aus alten Zeiten erzählte.»

Frank Elstner (72), TV-Legende: «Wir haben einen der besten TV-Profis Europas verloren, ich einen ganz lieben Freund. Unser Motto war immer: Die Zuschauer haben genug Sorgen, wir wollen ihnen nicht auch noch welche am Fernsehen bereiten.»

Röbi Koller (54), TV-Moderator: «Ich habe grossen Respekt vor Kurt Felix' Verdiensten. Viele versuchen es in Deutschland zu schaffen, die meisten scheitern. Nicht aber Kurt Felix. Er hat es geschafft. Und hatte dann auch noch die Gabe, den richtigen Zeitpunkt zum Aufhören zu finden. Doch auch nach seinem Rückzug vom Bildschirm blieb Kurt Felix ein wachsamer Beobachter und harter TV-Kritiker, mit dem man jedoch immer auf Augenhöhe diskutieren konnte.»

Markus Schächter (62), langjähriger ZDF-Intendant, Vorsitzender Strategie-Komitee TV-Festival «Rose d' Or»: «Wenn Kurt Felix seine Show moderierte, war für uns in Deutschland immer klar: Nach der Sendung bin ich besser drauf, als ich es vorher war.»

Hans Leutenegger (72), Unternehmer: «Ich bin furchtbar traurig, denn ich verliere einen ganz lieben Freund. Unsere Bratwurst-Treffen an der Olma in St. Gallen werde ich nie vergessen. Was haben wir da gelacht – zusammen mit Paola! Unvergesslich auch der Besuch der beiden bei meiner Gattin und mir am Genfersee. Paola und Kurt hatten ihr Boot eine Saison lang auf diesem See - und landeten direkt vor unserer Villa. Es ist so traurig, dass dieser grosse Mann so früh gehen musste! Meine Gedanken sind fest bei seiner lieben Paola und seiner Familie.»

Ursula Schaeppi (71), Schauspielerin: «Der Tod von Kurt erschüttert mich tief. Mir fehlen die Worte. Wir hatten bei Teleboy eine wunderschöne Zeit und sind uns seither tief verbunden», sagt sie gegenüber Blick.ch.

Max Sieber (69), TV-Regisseur: «Ich empfinde ganz grosse Betroffenheit. Leider wussten wir, dass sein Tod bald kommen wird. Jetzt, wo es passiert ist, ist es schlimm. Wir sind alle sehr traurig. Kurt und ich durften während fast 30 Jahren zusammen alle seine grossen TV-Shows gestalten. Kurt bestach mit seiner Professionalität, seiner Gradlinigkeit, seiner Loyalität. Er machte nur Sendungen, die er auch selber hätte sehen wollen - das war seine Stärke, sein Rezept. Als Mensch hat mich Kurt stets durch seine Offenheit, Ehrlichkeit und seinem Humor begeistert.»

Art Furrer (75), Skiakrobat: «Seit drei Tagen spürte ich, dass eine schlimme Nachricht kommt. Jetzt bin ich total erschüttert. 20 Mal durfte 20 Mal für Kurt in ‹Verstehen Sie Spass?› den Lockvogel spielen, zusammen mit Paola und meiner Gattin Gerlinde haben wir unzählige Gletscher-Touren und Wanderungen unternommen. Einmal haben wir sogar den 4000er-Berg Alalin bestiegen. Kurt hat mir auf der Riederalp nach meiner Rückkehr entscheidend beim Aufbau unserer Hotelbetriebe geholfen. Kurt war einer, der immer Wort hielt. Er hat am Fernsehen nur das gemacht, was alle sofort verstanden haben. Seiner Familie schicke ich viel Kraft.»

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Doris Leuthard.
Foto: Keystone
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